
Schweiz in Gefahr: Steht eine Welle von Billigimporten aus China bevor?
2025-04-12
Autor: Nina
Die Schattenseite von US-Strafzöllen auf China
Die US-Strafzölle auf chinesische Waren könnten Europa und insbesondere der Schweiz eine überraschende Flut an Billigprodukten bescheren. Angesichts der aktuellen Überkapazitäten in China sieht sich das Land gezwungen, seine überschüssige Produktion in den internationalen Markt zu bringen.
Chinas Überkapazitäten als neue Herausforderung
China hat ein gewaltiges Überkapazitäten-Problem, was bedeutet, dass die chinesische Industrie in der Lage ist, die globale Nachfrage bei weitem zu übersteigen. "Mit Solarpanels könnten sie die gesamte Welt zweieinhalbmal beliefern", warnt Jörg Wuttke, der frühere Präsident der EU-Handelskammer in China. Dies könnte besonders für die Schweizer Maschinenbauer ein schnelles Unheil bringen.
Technologische Stärke und enorme Produktionskapazitäten
Die technologischen Fortschritte chinesischer Firmen, gepaart mit einem riesigen Binnenmarkt und der Fähigkeit, Großmengen zu produzieren, machen sie zu einer extremen Bedrohung für europäische Unternehmen. In Kombination mit einer abwertenden Währung sind chinesische Produkte sowohl technologisch überlegen als auch preislich unschlagbar.
Konsumenten profitieren – doch ist das nachhaltig?
Für europäische Konsumenten könnte dies vorerst einen Preisvorteil mit sich bringen. Wuttke prognostiziert, dass Produkte wie Schuhe, Handys und Fernseher bis zu 30 Prozent günstiger werden könnten. Doch langfristig drohen Preisverfall und geschlossene Handelswege, wenn die europäischen Hersteller unter Druck geraten.
EU und Schweiz bereiten Gegenmaßnahmen vor
Wuttke gibt zu, dass die Situation derzeit noch kontrollierbar ist, jedoch warnt er vor einem möglichen "Supply Shock". Sowohl die EU als auch die Schweiz verfügen über Instrumente zur Regulierung von Importen, falls sich die Lage verschärft.
Chinas Einfluss auf den europäischen Markt
Mit etwa 31 Prozent Marktanteil in der globalen Industrieproduktion hat China die Spitze erreicht. Im Jahr 2024 exportierte das Land Waren im Wert von 518 Milliarden Euro in die EU, mehr als jedes andere Land. Die Schweiz alleine importierte Produkte im Wert von 20 Milliarden Franken – und das seit dem Freihandelsabkommen von 2014.
Die europäische Industrie steht am Scheideweg
Die Frage steht im Raum: Wie wird die europäische Industrie mit dieser ernsthaften Konkurrenz umgehen? Während einige Verbraucher von den niedrigeren Preisen profitieren könnten, müssen andere sich ernsthafte Sorgen über die Herausforderungen machen, die diese Entwicklung mit sich bringt.