In den meisten österreichischen Haushalten ist Zucker ein alltäglicher Begleiter. Eine neue, aufsehenerregende Studie aus Schweden hat nun aufgedeckt, dass der Konsum von Zucker in flüssiger Form möglicherweise gesundheitlich riskanter ist, als bislang angenommen. Im Mittelpunkt dieser Untersuchung steht das alarmierende Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, das durch den Genuss von zuckerhaltigen Getränken im Vergleich zu süßen Backwaren wie Kuchen erhöht wird.

Unter der Leitung von Dr. Suzanne Janzi von der Universität Lund wurde die Studie an fast 70.000 Teilnehmenden in Schweden durchgeführt. Das Forschungsteam dokumentierte zwischen 1997 und 2009 die Ernährungsgewohnheiten und Lebensstile der Teilnehmer. Bis zum Jahr 2019 wurden die relevanten Herzgesundheitsdaten aus nationalen Gesundheitsregistern ausgewertet.

Die Forscher konzentrierten sich auf drei Hauptkategorien des Zuckerkonsums: zuckerhaltige Getränke, süße Backwaren wie Kuchen und Gebäck sowie Zuckerzusätze in heißen Getränken. Die alarmierenden Ergebnisse zeigten, dass der regelmäßige Konsum von Softdrinks und anderen zuckerhaltigen Getränken, die keine reinen Fruchtsäfte sind, mit einem erheblich höheren Risiko für Herzkrankheiten verbunden war als der Verzehr von Backwaren. Besonders auffällig war das Risiko, das signifikant anstieg, wenn Konsumenten mehr als acht zuckerhaltige Getränke pro Woche tranken – dies erhöhte das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte um fast 20 Prozent!

Die Studie stellt fest, dass die schnelle Aufnahme von flüssigem Zucker eine der Hauptursachen für dieses erhöhte Risiko ist. Flüssiger Zucker gelangt sofort in den Blutkreislauf, ohne in eine nährstoffreiche Matrix eingebunden zu sein, wie das bei festen Nahrungsmitteln der Fall ist. Diese Nährstoffkombination sorgt für ein länger anhaltendes Sättigungsgefühl, während flüssiger Zucker oft zu einer höheren Kalorienaufnahme führt, als tatsächlich nötig ist – ein Faktor, der langfristig negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann.

Zusätzlich warnt die Studie vor den vielfältigen Risiken übermäßigen Zuckerkonsums, insbesondere in flüssiger Form. Ernährungswissenschaftler raten dazu, den Konsum von zuckerhaltigen Getränken drastisch zu reduzieren und auf gesündere Alternativen umzusteigen, wie beispielsweise Wasser oder ungesüßte Tees.

Diese Studie macht deutlich, dass ein bewussterer Umgang mit Zucker in der Ernährung unerlässlich ist. Das Bewusstsein für die versteckten Gefahren von Zucker in alltäglichen Getränken könnte dazu beitragen, gesundheitsbewusste Entscheidungen zu treffen und langfristige gesundheitliche Probleme zu vermeiden. Im Kontext des zunehmenden Einsatzes von Zuckersteuermodellen in verschiedenen Ländern wird die Debatte über zuckerhaltige Produkte und ihre Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit immer dringlicher.