Geschäft

Schock für Schuhliebhaber: Traditionshaus Walder schließt nach 88 Jahren seine Filiale in Stäfa!

2025-04-07

Autor: Gabriel

Das renommierte Schuhhaus Walder hat angekündigt, seine Filiale in Stäfa ZH nach fast neun Jahrzehnten zu schließen. Die Gründe für diesen Rückzug sind alarmierend: unzureichende Umsätze, der bevorstehende Ruhestand der langjährigen Filialleiterin und eine immense Konkurrenz durch andere Geschäfte rund um den Zürichsee.

Das Schuhhaus Walder, das mit Stolz auf eine Geschichte von fast 150 Jahren zurückblicken kann, zieht sich somit von einem seiner ältesten Standorte zurück. Geschäftsführer Daniel Walder äußerte gegenüber der «Zürichsee-Zeitung», dass die Filiale in Stäfa mit einem Jahresumsatz von unter einer halben Million Franken eine der kleineren im gesamten Unternehmen gewesen sei. Auch die dichte Präsenz von weiteren sieben Filialen in der Region, darunter Meilen, Küsnacht, Thalwil, Wädenswil, Pfäffikon und Rapperswil, wird als mitverantwortlich für die Entscheidung angesehen. „Wir haben uns teilweise selbst kannibalisiert“, so Walder. Dies könnte für viele Familien, die zu Walder seit Generationen eine Bindung aufgebaut haben, ein harter Schlag sein.

Die Filiale wird voraussichtlich bis spätestens Ende Juli geöffnet bleiben, aber Daniel Walder betont, dass der bevorstehende Ruhestand der Filialleiterin eine eingehende Überprüfung der wirtschaftlichen Lage des Standorts erforderte, mit dem Resultat, dass ein Betrieb über den Sommer hinaus nicht möglich sei.

Trotz der Schließung spricht Walder von einem stabilen Umsatz auf Unternehmensebene. Der stationäre Verkauf bleibt auf dem Niveau des Vorjahres, aber der Onlinehandel boomt – seit der Einführung ihres Webshops im Jahr 2023 ist der digitale Umsatz um bemerkenswerte 50 Prozent gestiegen und macht mittlerweile 6 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Dies weist darauf hin, dass die Digitalisierung auch im Einzelhandel unumgänglich ist und Unternehmen wie Walder sich daran anpassen müssen.

Die Geschichte von Walder begann 1874 als „Schuhfabrik für heimatlose Knaben“ in Brüttisellen und hat sich inzwischen zu einem modernen Handelsunternehmen mit 28 Filialen und über 220 Mitarbeitenden entwickelt. Die Produktion wurde 1971 eingestellt, und das Unternehmen hat sich seitdem auf den Verkauf, insbesondere online, konzentriert.

In einer Zeit, in der der Fachhandel mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert ist, schließt Walder weitere Anpassungen im Filialnetz nicht aus. „Es sind keine einfachen Zeiten für den Fachhandel“, gibt er zu bedenken. Das Schicksal von Stäfa könnte somit nur der Anfang sein – bleibt abzuwarten, wie sich die weiteren Standorte entwickeln werden.