In einer überraschenden Wendung hat Trainer Marc Crawford angekündigt, sein Amt bei den ZSC Lions aus gesundheitlichen Gründen mit sofortiger Wirkung niederzulegen. Laut Sportchef Sven Leuenberger hat sich Crawfords Gesundheitszustand in den letzten Monaten nicht verbessert, was ihn dazu veranlasst hat, diesen schweren, aber notwendigen Schritt zu gehen.

Leuenberger erklärt: „Marc Crawford hat von seinen Spielern und der ganzen Organisation immer volle Leistung gefordert und ebenso alles von sich selbst gegeben. Jetzt, da er spürt, dass er persönlich nicht mehr die 100% geben kann, zieht er die Konsequenz und tritt zurück. Diese Entscheidung bedrückt ihn, da er das Team und die Organisation nicht mehr so unterstützen kann, wie er es sich wünscht. Wir als Club bedauern dies sehr, respektieren aber seinen mutigen Entscheid.“

Crawford, der momentan in Vancouver verweilt und vormals für Interviews nicht zur Verfügung steht, hat in seiner sechsjährigen Amtszeit bei den ZSC Lions immense Spuren hinterlassen. Unter seiner Leitung konnten die Lions nicht nur viermal die Qualifikation gewinnen, sondern auch zwei Meistertitel und einen Cupsieg feiern. In der aktuell laufenden Saison steht das Team an der Tabellenspitze und hat das Halbfinale der Champions Hockey League erreicht. Darüber hinaus hat Crawford viele junge Talente gefördert, die nun in der National League etabliert sind, wie beispielsweise Jonas Siegenthaler und Pius Suter, die heute in der NHL spielen.

„Die Kombination aus sportlichem Erfolg und der Entwicklung junger Talente war eine der großen Stärken von Marc Crawford. Dafür sind wir ihm in aller Form dankbar. Wir wünschen ihm für die Zukunft alles Gute und vor allem Gesundheit. Seine Verdienste um unsere Organisation werden unvergessen bleiben“, betont Leuenberger.

Für den Rest der Saison wird Marco Bayer, der in der Saison 2023/24 als Headcoach der GCK Lions tätig ist, das Traineramt bei den ZSC Lions übernehmen. Der 52-jährige Zürcher hat die Junglöwen in der letzten Saison zum Vizemeistertitel geführt, das beste Ergebnis in der 24-jährigen Geschichte des Clubs. Bayer kann auf eine 15-jährige Trainerkarriere zurückblicken und spielte zuvor 18 Saisons als Profi, darunter zwei Jahre beim ZSC.

Die bisherigen Assistenten Rob Cookson (neuer Associate Coach) und Fabio Schwarz sowie Torhütertrainer Magnus Wennström und Kraft- und Konditionstrainer Mattia Stendahl bleiben der Organisation in ihren Funktionen erhalten. Leuenberger versichert: „Rob Cookson wird weiterhin für den gesamten taktischen Bereich verantwortlich sein und damit Kontinuität garantieren. Da die Dinge momentan gut laufen, wäre ein Systemwechsel in der laufenden Saison nicht sinnvoll.“

Das Team wird am Montagnachmittag das erste Training unter der neuen Leitung absolvieren, während das nächste Meisterschaftsspiel am Freitag gegen Fribourg ansteht. Am Sonntag empfängt der ZSC dann Lausanne.

Bei den GCK Lions wird der bisherige Assistent Peter Andersson bis zum Ende der Saison als Headcoach fungieren. Der 62-jährige Schwede, der seine sechste Saison bei den Junglöwen verbringt, wird in den kommenden Tagen Unterstützung für sein Coaching-Team finden. Die Entwicklungen rund um die ZSC Lions sind immer spannend zu beobachten, insbesondere nun mit der neuen Herausforderung, die vor dem Club und den Spielern liegt.