Am 30. November erlebten die Bundesstaaten New York, Ohio und Pennsylvania eine Schneekatastrophe, die das öffentliche Leben zum Stillstand brachte. Schulen blieben geschlossen, Autos steckten im Schnee fest, und der Verkehr kam in vielen Regionen zum Erliegen. In elf Bezirken von New York wurde sogar der Notstand ausgerufen. Besonders erschreckend war die Situation in Pennsylvania, wo bis zu 70 Zentimeter Schnee fielen und Berichte über möglichen weiteren Schneefall bis zu 1,80 Meter bis Dienstag kursierten.

Das Phänomen, das für diese extremen Schneemengen sorgt, wird als Lake Effect Snow bezeichnet. Es tritt auf, wenn kalte Luft über die wärmeren Oberflächen der Großen Seen zieht, indem sie Feuchtigkeit aufnimmt und starke Schneefälle produziert. Diese Schneefälle sind oft in schmale Wolkenbänder begrenzt, was zu stark unterschiedlichen Schneemengen in benachbarten Gebieten führen kann. Windänderungen können die Schneefälle erheblich beeinflussen, wie der nationale US-Wetterdienst erklärt.

Im Jahr 2022 erlebte Buffalo in New York innerhalb von nur vier Tagen durch den Lake Effect Snow fast zwei Meter Schnee. Ähnliche Wetterphänomene produzierten 2014 sogar über 2,1 Meter Schnee in der Region, woraufhin Dächer einstürzten und Autofahrer tagelang im Schnee festsaßen.

Interessanterweise gibt es das Lake Effect Snow auch in der Schweiz, allerdings in viel geringerem Ausmaß. Hier sind die Seen einfach nicht groß genug, um so extreme Bedingungen zu schaffen. Trotzdem wird das Phänomen besonders am Genfersee und Bodensee beobachtet. Bei Westwinden sind die Regionen Lavaux und Riviera am Genfersee vermehrt betroffen, während bei Nordwinden Orte wie Villeneuve oder Chablais stärker in Mitleidenschaft gezogen werden.

Im Gegensatz zu den USA, wo der Lake Effect Snow zum Winter dazugehört und in Teilen von Michigan jährlich bis zu sechs Meter Schnee produziert, sind die Auswirkungen in der Schweiz deutlich geringer. Dennoch bleibt das Wetterphänomen eine faszinierende und herausfordernde Herausforderung für Wetterdienste und Anwohner in den betroffenen Regionen. Die Schneekatastrophe in den USA dient als eindringliche Erinnerung an die Macht der Natur und die Unberechenbarkeit des Wetters. In einer Zeit, in der Klimaveränderungen immer offensichtlicher werden, bleibt die Frage: Wie wird sich das Wetter in Zukunft entwickeln?