Gesundheit

Schlafprobleme in Südtirol: Jeder Sechste ist betroffen – Neue Schlaf-Apps versprechen Hilfe

2024-11-11

Autor: Alina

In Südtirol leiden schockierende 16% der Bevölkerung an Schlafproblemen, was sowohl gesundheitliche als auch gesellschaftliche Konsequenzen mit sich bringt. Diese alarmierenden Ergebnisse stammen aus der ersten umfassenden Schlafstudie des Instituts für Allgemeinmedizin und Public Health in Bozen, die aufgedeckt hat, wie ernst die Situation ist.

Die Studie zeigt, dass nicht nur eine signifikante Anzahl von Menschen unter Schlafstörungen leidet, sondern dass diese insbesondere bei Frauen, älteren Menschen sowie Personen mit chronischen Erkrankungen verstärkt auftreten. Dr. Dietmar Ausserhofer, der Leiter der Studie, erklärt: „Schlafstörungen können gravierende negative Auswirkungen auf die Lebensqualität haben. Frauen erleiden diese Probleme häufiger, oft bedingt durch hormonelle Veränderungen während Menstruation, Schwangerschaft oder Menopause.“

Ein weiteres alarmierendes Ergebnis der Studie ist, dass 13% der Teilnehmer über Durchschlafprobleme und 9% über Schwierigkeiten beim Einschlafen berichten. Interessanterweise bewerten die italienischen Befragten in Südtirol ihre Schlafqualität schlechter als die deutschsprachigen, was auf kulturelle Unterschiede und abweichende Lebensgewohnheiten zurückzuführen ist.

Ein erholsamer Schlaf ist entscheidend für das körperliche und seelische Wohlergehen. Experten empfehlen, mindestens sieben bis acht Stunden pro Nacht zu schlafen, um das Risiko von ernsthaften gesundheitlichen Problemen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Übergewicht und psychischen Störungen zu verringern. Dr. Christian Wiedermann betont: „Schlafmangel führt zu Konzentrationsschwierigkeiten und einem erhöhten Risiko für chronische Erkrankungen.“

Es stellt sich jedoch die Frage: Was ist zu tun, wenn der Schlaf trotz aller Bemühungen nicht besser wird? Hier kommen innovative Schlaf-Apps ins Spiel. In Deutschland sind bereits zwei erfolgreiche Apps, „Somnio“ und „HelloBetter Schlafen“, verfügbar und auf Rezept erhältlich. Diese Apps nutzen Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie, um Betroffenen von Schlafstörungen zu helfen.

Südtirol plant ebenfalls, diesen vielversprechenden Ansatz zu verfolgen. Prof. Wiedermann erzählt: „Wir möchten, dass Patienten neben der App auch Zugang zu geschulten Hausärzten haben, die sie unterstützen. Wenn dadurch nur zehn Prozent der Betroffenen besser schlafen können, wäre das schon ein großer Fortschritt.”

Zusätzlich zu diesen technologischen Lösungen sollten die Menschen auch ihre Schlafhygiene verbessern: Regelmäßige Schlafzeiten, kühles und dunkles Schlafzimmer sowie der Verzicht auf Bildschirmlicht vor dem Schlafengehen sind entscheidend.

Schlaf ist ein kritischer Faktor für unsere Gesundheit und Lebensqualität. Das Bewusstsein für Schlafstörungen muss erhöht werden, und mit der richtigen Unterstützung – sowohl durch innovative Technologien als auch durch medizinische Fachkräfte – können letztendlich die Schlafgewohnheiten in Südtirol positiv verändert werden.