Schlafmittel: Generation Z greift immer häufiger zu Pillen
2025-01-08
Autor: Louis
Fast vier von zehn Deutschen setzen regelmäßig auf Schlafmittel. Besonders erschreckend ist, dass etwa 60 Prozent der Generation Z (18- bis 29-Jährige) auf diese Arzneimittel zurückgreifen. Eine alarmierende Erkenntnis aus einer aktuellen Studie der Pronova BKK ist, dass jeder Fünfte seit über vier Jahren rezeptpflichtige Schlaftabletten konsumiert.
Die jüngste Schlafstudie 2024 der Pronova BKK zeigt, dass das deutsche Fernsehprogramm eine nicht zu unterschätzende Rolle im Schlafverhalten spielt. „Unabhängig vom Medikament bleibt die Glotze die beliebteste Einschlafhilfe“, merken die Schlafexperten an.
Schlafmittel: Ein Trend unter jungen Leuten
Die Zahlen verdeutlichen, dass junge Erwachsene unter 30 Jahren viel häufiger zu Schlafmitteln greifen als ältere Generationen. 57 Prozent der 18- bis 29-Jährigen nehmen zumindest gelegentlich Medikamente, um ihre Schlafqualität zu verbessern. Im Vergleich dazu sind es in der Altersgruppe der über 60-Jährigen nur etwa die Hälfte. Insgesamt konsumiert nur jeder fünfte Deutsche verschreibungspflichtige Schlafmedikamente.
Dringender Handlungsbedarf bei der Aufklärung
Dr. med. Gerd Herold, Beratungsarzt der Pronova BKK, betont: „Die Daten legen nahe, dass junge Menschen bei Schlafproblemen oft zu schnell auf Tabletten zurückgreifen, ohne sich der möglichen Risiken bewusst zu sein. Daher ist es entscheidend, sie über gesunde Schlafpraktiken und alternative Methoden ohne Medikamente zu informieren.
Die Suchtgefahr von Schlafmitteln
Eine besorgniserregende Tatsache ist, dass Nutzer oft langfristig auf Schlafmittel angewiesen sind. Über 50 Prozent der Anwender konsumieren sie seit mindestens einem Jahr, und jeder fünfte sogar seit mehr als vier Jahren. Dr. Herold warnt vor den Gefahren: „Benzodiazepine wie Valium können zwar bei Schlafstörungen helfen, sind aber hochgradig abhängig machend. Sie sollten nur kurzfristig und unter ärztlicher Aufsicht eingesetzt werden.“ Im Gegensatz dazu sind pflanzliche Mittel wie Baldrian rezeptfrei erhältlich und machen nicht süchtig.
Abendrituale für einen besseren Schlaf
Zu einem gesunden Schlaf gehören auch Abendrituale. Rund 50 Prozent der Deutschen schauen vor dem Zubettgehen fern, während etwa ein Viertel ein Buch liest, wobei Frauen (32 Prozent) tendenziell mehr lesen als Männer. Diese ziehen sexuellen Aktivitäten (22 Prozent) vor, während nur 9 Prozent der Frauen dies als entspannend empfinden. Kuscheln ist hingegen bei beiden Geschlechtern mit 17 Prozent gleich beliebt.
Zusätzliche Tipps für gesunden Schlaf
Um das Schlafverhalten zu verbessern, sollten auch folgende Praktiken beachtet werden: Regelmäßige Schlafenszeiten einhalten, Bildschirme mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen meiden und das Schlafzimmer als ruhigen Rückzugsort gestalten. Diese einfachen Schritte können helfen, die Lebensqualität insgesamt zu verbessern und den Schlaf ohne den Einsatz von Medikamenten zu fördern.