SBB ist nicht länger die zweitbeste Bahngesellschaft Europas

Anfang Dezember gab eine NGO bekannt, dass die SBB die zweitbeste Bahngesellschaft in Europa sei, nur übertroffen von Trenitalia, die für ihr hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis bekannt sind. Doch die Freude währte nicht lange, denn nun muss die SBB diesen Platz einbüßen. Die NGO „Transport and Environment“ hat festgestellt, dass sie einen gravierenden Fehler gemacht hat: Sie verwendeten fälschlicherweise die Halbtax-Tarife, die auf der SBB-Website angegeben sind.

Dieser gravierende Fehler hat fatale Auswirkungen: Der Fahrpreis war ein entscheidender Bestandteil der Bewertung und macht stolze 25 Prozent des Gesamtur-teils aus. Dies katapultiert die SBB auf den 11. Platz im Gesamtranking – ein herber Rückschlag für die Schweizer Bundesbahnen. Besonders erstaunlich ist, dass die SBB nun hinter der schwedischen Bahngesellschaft SJ landet, die nicht gerade durch ihre Pünktlichkeit bekannt ist. Den SBB wird nun bescheinigt, eine der drei teuersten Bahngesellschaften in Europa zu sein.

Positives dennoch: In der Kategorie Zuverlässigkeit bleibt die SBB weiterhin unangefochten auf Platz 1. Die SBB sind nach wie vor für ihre Pünktlichkeit und die geringsten Zugausfälle bekannt.

Zur Analyse

Die NGO analysierte insgesamt 27 europäische Bahngesellschaften, dabei wurden Kategorien wie Ticketpreise, Spezialtarife und Reduktionen, Zuverlässigkeit, Buchungserlebnis, Entschädigungspolitik, Fahrerlebnis, Nachtzüge und auch Fahrradpolitik berücksichtigt.

Mögliche Folgen

Dieser Rückschlag könnte auch langfristige Konsequenzen für die SBB haben, da eine derartige Bewertung auf internationaler Ebene das Vertrauen der Fahrgäste beeinträchtigen könnte. Zukünftige Tariferhöhungen könnten ebenfalls auf Widerstand stoßen, da die Passagiere auf ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bestehen werden.

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