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Russland, Emirate oder tot: Das geheimnisvolle Verschwinden von Baschar al-Assad

2024-12-08

Autor: Sofia

Das Schicksal von Baschar al-Assad, seiner Frau Asma und ihren beiden Kindern bleibt ein großes Rätsel. Seit dem überraschenden Vormarsch der Rebellen, die vor einer Woche den Norden Aleppos einnahmen, hat sich Assad nicht mehr öffentlich geäußert. Berichten zufolge hat er am frühen Sonntag mit einem Flugzeug unbekanntes Ziel von Damaskus aus abgehoben. Den Informationen entsprechend könnte dieser Flug möglicherweise mit seinem Verschwinden verbunden sein, da das Flugzeug plötzlich einen Kurswechsel machte und vom Radar verschwand.

Zwei hochrangige Armeeoffiziere sagten der Nachrichtenagentur Reuters, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass Assad bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. Manche Quellen mutmaßen sogar, dass der Transponder absichtlich abgeschaltet oder das Flugzeug abgeschossen wurde.

In der Zwischenzeit gibt es spekulative Theorien über seinen Aufenthaltsort. Einige glauben, dass Assad möglicherweise in Moskau oder bei seinem Verbündeten Iran untergetaucht ist. Es gibt aber auch Berichte, dass er die Möglichkeit in Betracht zog, in die Vereinigten Arabischen Emirate zu fliehen, wo seine Familie Immobilien besitzt. In den letzten Tagen flogen häufig Privatjets zwischen Damaskus und Doha, was die Spekulationen über seine Flucht verstärkte.

Inmitten dieser Unruhen wurde Syrien auch von anderen dramatischen Ereignissen heimgesucht, wie dem Angriff der israelischen Armee auf eine Chemiewaffenfabrik in Syrien, um zu verhindern, dass islamistische Aufständische an gefährliche Chemiewaffen gelangen. Demgegenüber kam es auch zu Angriffen auf die iranische Botschaft in Damaskus, die von den Rebellen kontrolliert wurde.

Der syrische Premierminister Mohammed Jalali hat unterdessen angekündigt, dass die Regierung bereit sei, freie Wahlen abzuhalten und mit den Rebellen zu verhandeln. Dies könnte auf einen Wandel in der politischen Landschaft Syriens hindeuten. Jalali gab ebenfalls an, dass die Kommunikation mit Assad und seinem Verteidigungsminister abgebrochen ist.

Die israelische Armee hat parallel dazu Truppen in die Pufferzone an den Golanhöhen verlegt, um möglichen Bedrohungen durch die sich ausbreitenden Rebellen zu begegnen.

Aktuell machen die Rebellen Fortschritte und haben die Kontrolle über Damaskus übernommen, wie sie in einer Erklärung beschrieben. Sie haben auch die Befreiung mehrerer Gefangener im Sednaja-Gefängnis verkündet und das Ende von Assads autoritärer Herrschaft angekündigt.

In der sich ständig verändernden Situation in Syrien bleibt die Frage, ob Baschar al-Assad noch lebt oder ob die Entwicklungen um ihn herum nur der Anfang einer neuen Ära ohne seine Herrschaft sind. Es könnte das epochale Ende einer 50-jährigen Diktatur sein, die sowohl unter Assad als auch seinem Vater Hafiz al-Assad für Schrecken und Leid sorgte.