Russisches Uran in Schweizer Atomkraftwerken: Linke fordern dringende Maßnahmen!
2024-11-09
Autor: Luca
Die Diskussion um die Verwendung von russischem Uran
Die Diskussion um die Verwendung von russischem Uran in den Schweizer Kernkraftwerken wird immer lauter. Der Betrieb des Kernkraftwerks Beznau basiert ausschließlich auf Russsischem Uran, während das Kraftwerk Leibstadt zur Hälfte auf dieses Material angewiesen ist.
Die Grüne Nationalrätin Sibel Arslan äußerte kürzlich ihre Besorgnis und stellte fest: "Wir wissen, dass Unternehmen, die Uran in die Schweiz liefern, den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine mitfinanzieren." Diese brisante Aussage machte sie in einer Sitzung der Aussenpolitischen Kommission, in der sie Bundesrat Guy Parmelin direkt konfrontierte.
Verbindungen zwischen Axpo und Rosatom
Anlass für diese Debatte ist eine aufsehenerregende Studie der kritischen Schweizerischen Energiestiftung. Diese zeigt alarmierende Verbindungen zwischen dem Energiekonzern Axpo und Rosatom, einem russischen Staatskonzern, der nicht nur für seine Rolle bei der Energieversorgung, sondern auch bei der Waffenproduktion bekannt ist. Rosatom ist verantwortlich für die Produktion nuklearer Sprengköpfe für russische Interkontinentalraketen.
Trotz der internationalen politischen Spannungen und fast drei Jahre nach Beginn des Russland-Ukraine-Kriegs bezieht Axpo nach wie vor Uran aus Russland. Zumindest für das Kraftwerk Leibstadt sind allerdings keine neuen Brennelemente mehr mit russischem Uran in Planung. Der Vertrag mit Rosatom läuft 2024 aus, und Axpo sucht bereits nach einem alternativen Lieferanten. Bei Beznau gestaltet sich die Situation schwieriger; der bestehende Liefervertrag mit Rosatom gilt bis 2030. Axpo befürchtet hohe Geldstrafen, sollten sie vorzeitig aus diesem Vertrag aussteigen, was in der aktuellen geopolitischen Lage fragwürdig erscheint.
Sanktionen gegen russisches Uran gefordert
Die Schweizerische Energiestiftung fordert von der Politik, aktiv zu werden und mögliche Sanktionen im Nuklearbereich zu prüfen. "Das würde es Axpo erleichtern, sich von den russischen Lieferketten zu lösen", meint Nils Epprecht, Geschäftsführer der Stiftung.
Allerdings zeigt sich der SVP-Nationalrat Christian Imark skeptisch gegenüber der Idee, Rosatom zu sanktionieren. Er warnt: "Es ist unklar, welche finanziellen Konsequenzen dies für die Axpo hätte. Die Bevölkerung würde letztendlich die Folgen in Form höherer Strompreise tragen müssen." Zudem sieht er aus neutralitätstechnischer Sicht Probleme, wenn die Schweiz als einziges Land russisches Uran sanktionieren würde.
Fazit und Ausblick
Diese Thematik wirft viele Fragen auf, nicht nur hinsichtlich der Energiepolitik Schweiz, sondern auch in Bezug auf die nationale Sicherheit und die Verantwortung gegenüber dem internationalen Konflikt in der Ukraine. Der Druck auf die Schweizer Regierung wächst, klare Positionen zu beziehen und möglicherweise sogar die Energiepolitik grundlegend zu überdenken. Werden bald Konsequenzen zu erwarten sein, oder bleibt am Ende alles beim Alten? Die jüngsten Entwicklungen bleiben spannend!