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Roaming-Kostenfalle: Salt-Kundin gibt nicht auf – Ein Kampf gegen die Bürokratie

2025-01-15

Autor: Lukas

Eine Flugbegleiterin, die im Jahr 2016 einen Aufenthalt in New York hatte, sieht sich mit einer unerwarteten Roaming-Rechnung von rund 300 Franken konfrontiert. Salt, ihr Telekommunikationsanbieter, fordert diese Summe, da sie angeblich während 24 Stunden eine enorme Datenmenge verbraucht hat. Doch die Kundin ist fest überzeugt: Das kann nicht stimmen.

Nachdem Salt die Forderung weiterhin aufrechterhält und den Fall an das Inkassounternehmen Intrum übergibt, erhält die Frau jahrelang Zahlungsaufforderungen, die mittlerweile über 600 Franken betragen. Intrum fühlt sich im Recht und bombardiert sie mit Rechnungen, während die Kundin sich nicht geschlagen geben will.

Sie erklärt, dass sie im Ausland routinemäßig den Flugmodus aktiviert und das WLAN des Hotels gespeichert hatte. Nachdem sie bei Salt auf taube Ohren stößt, schaltet sie die Telekom-Ombudsstelle Ombudscom ein. Diese stellt fest, dass es im „intransparenten“ Verbindungsnachweis zu einer ungewöhnlichen doppelten Datennutzung gekommen sein könnte, was zweifelhaft erscheint.

Salt bleibt jedoch hartnäckig. In einem früheren Bericht des SRF-Konsumentenmagazins „Espresso“ behauptete Salt, der Verbindungsnachweis beweise die korrekte Nutzung des Datenroamings und es sei alles rechtens. Im Januar 2025 antwortet Salt auf eine erneute Anfrage und betont, dass sobald eine Forderung an ein Inkassounternehmen übergeben wird, die Verantwortung dafür bei diesem Unternehmen liegt.

Die Jahre vergehen, und Intrum versucht weiterhin, die Flugbegleiterin zur Zahlung zu bewegen. Trotz mehrfacher Versuche der Frau, sich mit Intrum in Verbindung zu setzen – sowohl telefonisch als auch schriftlich – bleibt der Erfolg aus. Irgendwann gibt sie auf und legt die Post von Intrum ungelesen aufs Altpapier.

Doch im November 2024 sieht sie sich erneut gezwungen, SRF zu kontaktieren. Intrum kontert, dass sie sich mehrmals bemüht hätten, jedoch keine Rückmeldung von der Frau erhalten hätten. Der Inkassodienst bearbeitet täglich bis zu drei Millionen offene Fälle und besteht darauf, dass die Konsumenten auf ihre Lösungsvorschläge reagieren.

Die Flugbegleiterin hingegen lässt nicht locker. Sie hat Intrum die Schlussfolgerungen der Ombudsstelle übermittelt und zahlreiche Einwände gegen die Rechnungen eingebracht. Doch ihre Anfragen scheinen in der Maschinenlogik der Inkassofirma unterzugehen. „Wie oft soll ich mich noch melden?“, fragt sie verzweifelt.

Dieses zaudern zieht sich nun über acht Jahre hin. Ein Fall, der nicht nur um Geld, sondern auch um Gerechtigkeit und das Recht, sich gegen ungerechtfertigte Forderungen zu erwehren, geht. Die Frage bleibt: Wie viele Unschuldige müssen noch gegen solche Inkassomühlen kämpfen, bis sich etwas ändert? Eine spannende und aufschlussreiche Geschichte über den Kampf eines Individuums gegen das System!