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Ueli Maurers umstrittene Äußerungen zum PUK-Bericht: Die Reaktionen sind verblüffend!

2025-01-11

Autor: Sofia

Ueli Maurer, der ehemalige Bundesrat der Schweiz, hat sich in einem jüngsten Interview erstmals ausführlich zum Bericht der parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK) geäußert. Dieser Bericht thematisiert die Notfusion der Credit Suisse mit der UBS, einen der größten Bankenzusammenschlüsse der jüngeren Geschichte, der die Finanzlandschaft der Schweiz erheblich beeinflusste.

Maurer steht aufgrund seiner spärlichen Kommunikation innerhalb des Gesamtbundesrates in der Kritik. Besonders umstritten ist die Nachlassigkeit, mit der er den Übergang des CS-Dossiers an seine Nachfolgerin im Finanzdepartement, Karin Keller-Sutter (FDP), gehandhabt hat. Es wird gemutmaßt, dass eine geordnete Übergabe eine Krisensituation möglicherweise hätte entschärfen können. Zudem wurden viele seiner Treffen mit Bankenchefs nicht protokolliert, was zu einem Mangel an Dokumentation führte.

In dem Interview verteidigt Maurer seine damalige Vorgehensweise: „Ich habe nichts verschwiegen, ich habe nur mündlich informiert.“ Seinen Unmut über die Bundesverwaltung und die Medien bringt er ebenfalls zum Ausdruck: „Sobald Papiere da sind, läuft etwas raus. Die Medien waren sehr scharf und riefen täglich an.” Dies wirft Fragen zur Transparenz und Kommunikationsstruktur innerhalb der Bundesbehörden auf.

Obwohl Maurer zugibt, den 569-seitigen Bericht der PUK nicht gelesen zu haben, kritisiert er die Kommission dafür, dass sie seiner Meinung nach die entscheidenden internationalen Aspekte und die Zeit vor der Krisenspitze nicht ausreichend beleuchtet. „Die PUK betrachtete nur, was man national in den letzten Wochen anders hätte machen können“, so Maurer, der sich als Sündenbock sieht und bereit ist, die ihm zur Last gelegten Vorwürfe erneut anzunehmen: „Ich würde es genauso wieder machen.“

Die Reaktionen auf Maurers Aussagen sind gemischt, aber vor allem von Irritation geprägt. Beat Flach, Mitglied der PUK und GLP-Nationalrat, äußert sich kritisch: „Es ist peinlich für einen ehemaligen Magistraten, den Bericht nicht gelesen zu haben und trotzdem Vorwürfe zu erheben.”

Der SP-Nationalrat Roger Nordmann geht sogar noch weiter und bezeichnet Maurers Aussagen als „symbolisch für seine krasse Inkompetenz und Nachlässigkeit“ und stellt klar, dass der Bericht sehr wohl die entscheidenden Fehler von Maurer vor der Notfusion aufzeigt.

Mitglieder von SVP, FDP und Mitte hielten sich am Samstagmorgen bedeckt und entschieden sich, nicht auf Maurers Vorwürfe zu reagieren. Mitte-Ständerätin Heidi Z’nraggen erklärte jedoch, dass der Bericht in vollem Umfang die relevanten Aspekte abdeckt, und fügte hinzu: „Daher habe ich dem nichts hinzuzufügen.“

Diese Kontroversen zeigen, dass die Finanzkrise nicht nur ein wirtschaftliches und finanzielles Desaster ist, sondern auch erhebliche politische Implikationen hat, die bis in die höchsten Ämter der Schweiz reichen. Die Entwicklungen rund um die Credit Suisse und die Reaktionen aus der Politik werden weiterhin genau beobachtet werden, da sie möglicherweise Auswirkungen auf das Vertrauen der Öffentlichkeit in die staatlichen Institutionen haben könnten.