Gesundheit

Revolutionärer Impfstoff gegen Krebs von Moderna: Der Beginn einer neuen Ära in der Medizin?

2025-01-18

Autor: Nina

Eine bahnbrechende Impfung gegen Krebs – dies verspricht der US-Konzern Moderna und könnte damit die medizinische Landschaft nachhaltig verändern. Seit der weltweiten Verbreitung der Corona-Impfung hat Moderna nicht nur Millionen Leben gerettet, sondern auch das Potenzial der mRNA-Technologie etabliert. Nun plant das Unternehmen, im Laufe dieses Jahres einen innovativen Impfstoff gegen Krebs auf den Markt zu bringen, der Experten zufolge als wahre Revolution in der Medizin gilt.

In Deutschland erkranken jährlich rund 500.000 Menschen neu an Krebs, weshalb neue Therapieansätze sehr dringend benötigt werden. Moderna hat sich deshalb entschieden, mit Hilfe der mRNA-Technologie eine neuartige Immuntherapie zu entwickeln, die den Körper dazu anregen soll, gezielt gegen Tumorzellen vorzugehen.

Wie funktioniert die Behandlung? In einem Gespräch erläutert Andreas Pollner, General Manager von Moderna Germany: "mRNA fungiert wie eine Bauanleitung für den Körper. Diese Anleitung wird in die Zellen eingespeist und veranlasst diese, spezifische Moleküle zu produzieren, die dabei helfen können, Krankheiten zu bekämpfen, sei es bei Krebs oder anderen Erkrankungen."

Zunächst fokussiert sich Moderna auf einen Impfstoff gegen den aggressiven schwarzen Hautkrebs und arbeitet hierbei eng mit dem Pharmakonzern MSD zusammen. Der Ansatz basiert auf der sogenannten individualisierten Neoantigentherapie (INT). Katja Silberbach, Director Medical Affairs bei MSD, erklärt: "Krebs entsteht, wenn sich Gene in gesunden Zellen verändern und diese fehlerhaften Zellen sich unkontrolliert vermehren. Neoantigene, die auf der Oberfläche der Krebszellen zu finden sind, unterscheiden diese von gesunden Zellen."

Ein individuell angepasster Therapiefortschritt wird erreicht, indem Tumor- und Blutzellen des Patienten entnommen werden, um deren einzigartige Tumor-DNA-Signatur zu identifizieren. Im Labor wird dann analysiert, welche Neoantigene das Immunsystem aktivieren könnten. Die Methode zielt darauf ab, die körpereigenen Abwehrkräfte so zu mobilisieren, dass sie die Krebszellen angreifen.

Bislang zeigen Studien vielversprechende Ergebnisse. In einer Phase-II-Studie mit über 150 Patienten zeigte sich, dass das Risiko eines Rückfalls bei den Teilnehmern um 49 Prozent gesenkt werden konnte, während das Risiko für Metastasen sogar um 62 Prozent abnahm. Der Impfstoff hat bereits die Phase III der Erprobung erreicht, in der internationale und großangelegte Studien durchgeführt werden.

Moderna hat ambitionierte Pläne: Der personalisierte Hautkrebs-Impfstoff könnte noch in diesem Jahr auf den Markt kommen, während das Unternehmen auch an Impfstoffen gegen andere Krebsarten, wie Lungenkrebs, forscht. Bis zum Jahr 2030 sollen zudem personalisierte Impfstoffe gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Autoimmunerkrankungen in Aussicht stehen.

Pollner unterstreicht: "Wir entwickeln nicht nur Impfstoffe und Therapeutika, sondern setzen auch auf innovative Lösungen in den Bereichen Infektionskrankheiten und Immun-Onkologie. Mit einer Kombinationsimpfung gegen Grippe und Covid-19 möchten wir den Patienten effektiven Schutz vor mehreren Virusinfektionen bieten." Diese Entwicklungen könnten in der nächsten Dekade das Bild von Krebs- und anderen Therapien grundlegend verändern.