Revolutionäre Herz-OP rettet Leben von Frühchen
2024-11-14
Autor: Emma
Eine bahnbrechende neue Technik hat es ermöglicht, dass bei einem nur 960 Gramm schweren Frühchen namens Aglaia eine lebensbedrohliche Herz-Lücke erfolgreich verschlossen wurde. Nur vor wenigen Wochen wäre ein solcher Eingriff am Herzen eines so kleinen Neugeborenen unvorstellbar gewesen, doch durch innovative medizinische Verfahren ist dies nun Realität geworden.
Das Team um den erfahrenen Mediziner Gernot Grangl, das sich auf angeborene Herzerkrankungen spezialisiert hat, führte den Eingriff erfolgreich durch. „Bislang war es notwendig, einen Schnitt an der Brustwand zu machen. Jetzt hatten wir erstmals die Möglichkeit, den Zugang über die Leistengefäße zu wählen. Dadurch konnten wir die Kurzschlussverbindung zwischen der Hauptschlagader und der Lungenschlagader direkt im Herzen schließen“, erklärt Grangl.
Präzision und Hochtechnik
Während der Operation wurde ein winziges „Schirmchen“, kleiner als eine Erbse, genau am Loch in Aglaia's walnussgroßem Herzen platziert. Diese Präzisionsarbeit wird durch eine neue Bildgebungs-Technologie unterstützt, die es den Chirurgen ermöglicht, hochauflösende Live-Bilder der Operation in Echtzeit auf einem Bildschirm zu verfolgen. Diese innovative Methode ist ein großes Plus für die Sicherheit und Effektivität der Eingriffe.
Die Operation erforderte die enge Zusammenarbeit von Spezialisten aus verschiedenen Disziplinen, da bei so kleinen Patienten besondere Herausforderungen bestehen. „Ein so kleines Kind darf nicht auskühlen und muss während des Eingriffs sehr vorsichtig behandelt werden. Zudem ist es anspruchsvoll, die Punktion über die kleinen Gefäße bei Kindern vorzunehmen“, so Grangl weiter.
Die schonende Technik führt dazu, dass nach dem Eingriff nur minimale Beschwerden zu erwarten sind. In der Regel können die kleinsten Patienten bereits nach ein bis zwei Tagen den Inkubator verlassen und sich weitgehend erholen. „Diese neue Technologie bietet nicht nur Hoffnung für Frühchen, sondern sie kann auch bei erwachsenen Patienten eingesetzt werden, was die Perspektiven für viele Menschen verbessert“, fügt Grangl hinzu.
Diese Fortschritte in der Herzmedizin könnten entscheidend dazu beitragen, die Überlebenschancen von Frühchen zu erhöhen und ihnen ein gesundes Leben zu ermöglichen. Fachleute sprechen bereits von einem Wendepunkt in der Behandlung von komplexen Herzfehlern bei den Kleinsten unter uns.