Revolutionäre Erkenntnisse: Magdeburger Forschende enthüllen, wie unser Gehirn unbewusst lernt!
2025-01-14
Autor: Laura
Wussten Sie, dass unser Gehirn nicht nur aktiv Informationen verarbeitet, sondern auch unbewusst wertvolle Erfahrungen speichert? Diese unglaubliche Fähigkeit ist für das Lernen und Gedächtnis von zentraler Bedeutung. Insbesondere der Hippocampus und der entorhinale Kortex spielen hierbei eine Schlüsselrolle. Diese Gehirnregionen, die tief im Inneren liegen, sind für unser episodisches Gedächtnis verantwortlich und machen es möglich, zeitliche Abläufe und räumliche Zusammenhänge zu erkennen und abzuspeichern.
Die Magdeburger Forschungsgruppe hat nun eine bahnbrechende Methode entwickelt, um diese komplexen Prozesse besser zu verstehen. Sie nutzten intrakranielle Elektroden – spezielle Geräte, die eigentlich zur Behandlung von Epilepsie implantiert werden – um die Aktivität von mehr als tausend einzelnen Nervenzellen mit millisekündlicher Präzision zu erfassen. Davide Ciliberti, einer der führenden Studienautoren, betont: „Unsere Ergebnisse zeigen, wie das Gehirn zeitliche Muster erkennt und aufnimmt – und das oft völlig unbewusst.“
In der umfassenden Studie wurden 17 Probanden mit implantierten Elektroden untersucht. Die Teilnehmenden sahen eine Abfolge von insgesamt sechs Bildern, einschließlich bekannter Persönlichkeiten, die in einer innovativen pyramidenförmigen Struktur angeordnet waren. Der Versuch gliederte sich in drei Phasen: Zunächst wurden die Bilder zufällig präsentiert, bevor eine feste Reihenfolge gezeigt wurde, die der Pyramidenstruktur entsprach – ohne dass die Probanden darüber informiert waren. Im dritten Schritt wurden die Bilder erneut in zufälliger Reihenfolge präsentiert, um zu überprüfen, ob das Gehirn die zuvor erlernte Struktur beibehalten hatte.
Das faszinierende Ergebnis: Die Forschenden entdeckten, dass Nervenzellen im Hippocampus und im entorhinalen Kortex die zeitlichen Beziehungen zwischen den Bildern speicherten. Zellen, die anfangs nur auf ein bestimmtes Bild reagierten, begannen später, auch auf direkt verbundene Bilder zu reagieren. „Ihre Gehirnzellen hatten das Muster tatsächlich aufgenommen und konnten somit teilweise voraussagen, was als Nächstes kommen würde“, erklärt Ciliberti begeistert.
Dieses neuronale Netzwerk der zeitlichen Beziehungen blieb sogar erhalten, selbst nachdem die Bilder wieder zufällig präsentiert wurden. „Dank dieser innovativen Technik können wir mit höchster Präzision beobachten, was menschliche Neuronen tun, während sie neue Informationen verarbeiten. Ich bin begeistert, diese Technologie nach Magdeburg zu bringen und weiterzuentwickeln, um neurologische Erkrankungen wie Alzheimer besser zu verstehen“, fasst Ciliberti zusammen. Die Ergebnisse dieser Forschung könnten nicht nur unser Verständnis des menschlichen Gehirns revolutionieren, sondern auch neue Ansätze zur Behandlung kognitiver Erkrankungen eröffnen.