Revolution im Kampf gegen Krebs: Viele Ballaststoffe können die Lebensqualität nach Stammzelltransplantationen enorm steigern!
2024-12-08
Autor: Alina
San Diego – Überlebensversorgung nach einer allogenen hämatopoetischen Stammzelltransplantation (allo-HCT) könnte möglicherweise durch eine ballaststoffreiche Ernährung erheblich verbessert werden.
Dies erfuhren die Teilnehmer der diesjährigen Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) von Dr. Jenny Paredes vom City of Hope National Medical Center in Duarte.
Die allo-HCT als Behandlungsmethode für hämatologische Erkrankungen
Die allo-HCT ist eine wichtige Behandlungsmethode für diverse hämatologische Erkrankungen, doch die damit verbundenen Risiken sind nicht zu unterschätzen. Insbesondere reagiert der Körper oft mit der gefürchteten akuten Graft-versus-Host-Erkrankung (aGvHD), die auftreten kann, wenn die T-Zellen des Spenders das Gewebe des Empfängers als fremd erkennen.
Schockierende 30-60 Prozent der Patienten sind hiervon betroffen, und die Erkrankung trägt zu 15-30 Prozent der Todesfälle im Anschluss an eine Transplantation bei.
Einfluss der Ernährung auf das Mikrobiom
Forschungsergebnisse zeigen, dass die Ernährung einen entscheidenden Einfluss auf das Mikrobiom im Darm hat, welches wiederum die Prognose der Patienten entscheidend beeinflussen kann. Eine erhöhte Aufnahme von Ballaststoffen fördert die Produktion von kurzkettigen Fettsäuren wie Butyrat, einem wichtigen mikrobiellen Metaboliten, der die Darmgesundheit unterstützt und Entzündungen mindert.
Untersuchungsergebnisse zu Ballaststoffen und Gesundheit
In einer umfassenden Untersuchung von 173 Patienten, die sich einer allo-HCT unterzogen, nahmen die Forscher 1.028 Stuhlproben und fanden heraus, dass ein hoher Ballaststoffanteil mit einer positiven Bakterienvielfalt korrelierte, insbesondere mit der Gattung Blautia, die mit einer verbesserten Prognose in Verbindung gebracht wird.
Im Gegensatz dazu zeigt sich ein negativer Zusammenhang zu Enterokokken, die mit ungünstigen Verläufen assoziiert sind.
Die Statistiken sind erschreckend: Teilnehmer mit einer ballaststoffreichen Ernährung lebten signifikant länger als ihre Mitpatienten mit geringer Ballaststoffaufnahme (p=0,045). Zudem zeigte sich, dass die Mikrobenvielfalt in ihrem Darm höher war, was auf eine insgesamt bessere Gesundheit hindeutet.
Insbesondere bei Patienten, die an GvHD im unteren Gastrointestinaltrakt litten, konnten niedrige Butyrat- und Acetatwerte in den Stuhlproben festgestellt werden.
Präklinisches Mausmodell und wichtige Ergebnisse
Die Ergebnisse wurden zusätzlich durch ein präkli-nisches Mausmodell untermauert: Mäuse, die eine ballaststoffreiche Diät erhielten, wiesen eine überlebenswichtige Verbesserung auf, mit einer Überlebensrate von 12 Prozent gegenüber 6 Prozent und sogar 0 Prozent in Gruppen mit geringem Ballaststoffanteil.
Schlussfolgerungen und Auswirkungen auf die klinische Praxis
Die Schlussfolgerungen dieser bahnbrechenden Studie könnten weitreichende Auswirkungen auf die klinische Praxis haben. Könnte es wirklich sein, dass die richtige Ernährung nach einer Stammzelltransplantation das Überleben nicht nur verlängert, sondern auch die Lebensqualität der Patienten erheblich steigert?
Die Antworten auf diese Fragen könnten viele Leben retten und neue Hoffnung für Patienten mit komplexen hämatologischen Erkrankungen bieten.