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René Benko: Signa-Gründer in Innsbruck festgenommen und vor enormen Herausforderungen

2025-01-23

Autor: Simon

Der 47-jährige Unternehmer René Benko wurde am Donnerstagmorgen in seiner prächtigen Villa in Innsbruck von der Polizei festgenommen. Der Vorwurf: vorsätzliche Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen im Rahmen des Insolvenzverfahrens seiner Immobiliengesellschaft Signa. Der Staatsanwaltschaft Augsburg zufolge besteht auch die Gefahr der Verdunkelung von Beweismitteln. Bereits ist Untersuchungshaft beantragt worden.

Zur Sicherung von Beweisen kam es auch zu mehreren Hausdurchsuchungen in Benkos Büros sowie in seinem luxuriösen Ferienhaus Chalet N in Lech, wo er oft die Wintermonate verbringt. Laut Berichten des österreichischen Medienhauses „Kronen Zeitung“ wurde ein bestehender Haftbefehl gegen Benko aufgrund eines Verfahrens in Trient erlassen, während mehrere engere Mitarbeiter und Partner unter Hausarrest stehen.

Ein Schuldenberg von 30 Milliarden Euro

Gegen Benko wird wegen Betrugs und Insolvenzdelikten ermittelt. Seine Signa-Gruppe hat sich in den letzten Jahren zu einer der größten Immobiliengesellschaften in Österreich und darüber hinaus entwickelt, zu deren Portfolio die traditionsreichen Globus-Warenhäuser in der Schweiz gehören. Jedoch führte der Anstieg der Zinsen, der Energiepreise und der Baukosten zu einem dramatischen Zusammenbruch seines Firmenimperiums. Insgesamt türmen sich die Schulden auf etwa 30 Milliarden Euro, gegenüber Gläubigern in Österreich, Deutschland, Italien und Liechtenstein.

Hinweise auf möglichen Missbrauch von Corona-Hilfen

Besonders brisant wird die Lage für Benko durch die Ermittlungen zu möglichen Betrügereien im Zusammenhang mit staatlichen Corona-Hilfen. Dabei steht im Raum, ob Hilfsgelder, die für das luxuriöse Chalet N in Lech beantragt wurden, missbräuchlich verwendet wurden. Untersucht wird, ob diese Gelder tatsächlich zur Aufrechterhaltung des Betriebs oder für private Zwecke genutzt wurden.

Kapitalerhöhung durch ein „Geldkarussell“?

Zudem wird Benko vorgeworfen, Investoren durch falsche Versprechungen zur Einlage weiterer Gelder in die Signa Holding verleitet zu haben, indem er angab, auch aus seiner eigenen Benko Privatstiftung Kapital einzubringen. Dies wirft Fragen auf, ob er die Gelder der investierenden Personen unter einem Vorwand verschob und sie als eigene Mittel deklarierte.

Vorwürfe des betrügerischen Bankrotts

In der Folge der Insolvenz stehen schwere Vorwürfe im Raum, dass Benko in seiner Rolle als faktischer Geschäftsführer der Laura Privatstiftung Vermögenswerte absichtlich verschleiert hat, um sich den Zugriff durch Gläubiger und Behörden zu entziehen. Dies geschah durch geschickte finanzielle Manipulationen.

Verdunkelungsgefahr und mögliche Beweisfälschung

Laut der österreichischen Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) steht auch der Vorwurf der Beweisfälschung im Raum: So soll Benko retrospektiv Rechnungen ausgestellt haben, um Beweismittel zu fälschen. Es wird untersucht, ob er von seiner offiziellen Waffensammlung, die insbesondere wegen ihrer hohen Werte im Fokus steht, drei hochpreisige Schusswaffen einer Behörde entzogen hat.

Gläubiger verlangen 2 Milliarden Euro

Insgesamt klagen seine Gläubiger auf eine Summe von 2,4 Milliarden Euro. Bisher wurden aus seinem Privatvermögen jedoch nur Sachwerte im Wert von ungefähr einer Million Euro realisiert, darunter eine Auswahl an Designeranzügen. Besonders schmerzhaft scheint für Benko der Verlust seiner Garderobe zu sein, die nach anfänglichem Widerstand letztlich versteigert wurde. Seine Mutter soll schließlich einige Teile aus der Insolvenzmasse zurückgekauft haben, offenbar mit Geldern aus den Stiftungen.

Kommt es bald zu einem Prozess? Die Situation um René Benko könnte sich in den kommenden Tagen dramatisch zuspitzen, während die Behörden eine gründliche Untersuchung führen. Halten Sie unsere Berichterstattung im Auge für alle Updates zu diesem brisanten Fall.