
Real Madrid muss Vinícius schützen: Ein Aufruf zur Solidarität
2025-08-26
Autor: Alina
Das erste Auswärtsspiel von Real Madrid in der neuen Saison und das erste LaLiga-Heimspiel von Real Oviedo seit über 24 Jahren – die Spannung war greifbar. Solch ein Ereignis, das historische Tore in der Fußballgeschichte öffnete, wollte ich nicht verpassen. Schon am Sonntag reiste ich in die Hauptstadt Asturiens und wurde von der nahezu euphorischen Stimmung in der Stadt mitgerissen. Oviedo feierte die Rückkehr ihres Traditionsvereins ins Oberhaus und die Vorfreude auf das Duell mit dem Rekordmeister war riesig.
Besonders bemerkenswert war die grundsätzlich positive Einstellung der Oviedo-Fans gegenüber Real Madrid. 2012 hatte der Klub mit einer Spende von 100.000 Euro an der Rettung Oviedos geholfen, was die Sympathien schürte. Im Stadion bestätigte sich dieses Gefühl: Es gab keine negativen Gesänge gegen Madrid, was man bei Auswärtsspielen der Blancos sonst gewohnt ist.
Doch die Stimmung kippte rasch, als vor Spielbeginn die Namen der Auswechselspieler verkündet wurden. Besonders der Name Vinícius Júnior sorgte für einen ohrenbetäubenden Pfeifkonzert und Beleidigungen, die sich über das gesamte Spiel hinweg förmlich entluden. Erstaunlich ist, dass Vinícius noch nie zuvor in Oviedo gespielt hatte, was die Aggressivität seitens der Fans umso rätselhafter erscheinen ließ.
Mit jedem Ballkontakt wurde Vinícius von den Rängen beleidigt, trotz der freundlichen Stimmung zuvor. Nach einem Tor von ihm eskalierte die Situation: Eine Flasche wurde auf ihn geworfen, und er reagierte provokant, was die bereits angespannten Gemüter weiter aufheizte.
Die Berichterstattung nach dem Spiel konzentrierte sich jedoch nicht auf das Verhalten der Oviedo-Fans, sondern stellte Vinícius als Provokateur dar. Sein angeblich „inkompetentes Verhalten“ wurde kritisiert, während die Hintergründe der Anfeindungen unter den Teppich gekehrt wurden.
In Spanien, dem Land des Europameisters, wird gegen Vinícius eine mediale Hetzkampagne geführt. Vor Jahren begann die Welle rassistischer Beleidigungen, und statt diese klar zu verurteilen, wurden Vinícius' Reaktionen ins Zentrum der Kritik gerückt. Es ist skandalös, dass ein Spieler, dem keine Rivalität oder Antipathie entgegensteht, trotzdem zum Ziel solcher Angriffe wird.
Jetzt ist Real Madrid gefragt! Der Verein muss seine mediale Reichweite nutzen, um klarzustellen, dass die Anfeindungen gegen Vinícius ungerechtfertigt sind. Statt sich auf kontroverse Videos zu konzentrieren, sollte Madrid die verzerrte öffentliche Wahrnehmung korrigieren. Das würde Vinícius stärken und ihm die Solidarität des Vereins verleihen.
Für Vinícius selbst hoffe ich, dass er den Herausforderungen in den kommenden Spielen mit Taten begegnet – mit Toren und Assistenz. Und vielleicht auch mit Tänzen und einem gehobenen Finger, wie am vergangenen Sonntag.