Ramon Zenhäussern in der Krise: Rücktritt noch kein Thema
2025-01-21
Autor: Mia
Ramon Zenhäussern kämpft verzweifelt um seine Karriere: „So schnell gebe ich nicht auf!“
In dieser Saison läuft es für den 32-jährigen Walliser alles andere als rund. Nach einem enttäuschenden 20. Platz in Levi und einem 30. Platz in Gurgl folgten fünf Nuller in Folge. Der Slalomspezialist ist ratlos und sucht verzweifelt nach Auswegen aus dieser Krise.
Bei seinem letzten Rennen in Wengen wurde die Situation nicht besser: Nach einer beeindruckenden Leistung im Training merkte Zenhäussern, dass er im ersten Durchgang mit über drei Sekunden Rückstand keine Chance auf die Qualifikation für den zweiten Lauf hatte. Schließlich landete er auf dem 43. Platz von 52 Startern und blieb weiterhin punkteleer, ebenso wie in Val d'Isère, Alta Badia, Madonna di Campiglio und Adelboden.
Zenhäussern hat keine Erklärung für seinen aktuellen Mangel an Selbstvertrauen. „Die Fähigkeiten sind da, ich habe das Skifahren nicht verlernt“, gesteht er, „aber ich muss mein Selbstvertrauen zurückgewinnen.“
Im einem Interview bezeichnete er die aktuelle Situation als weniger belastend als in der Vergangenheit. Er erinnert sich an frühere Tiefs und betont, dass er seine Lebensfreude nicht von Platzierungen und Zeitabständen abhängig machen möchte. „Ich bin gesund, habe eine liebevolle Familie und kann mein Hobby als Beruf ausüben“, erklärt Zenhäussern optimistisch.
Der Rückschlag in Adelboden nagte jedoch an ihm und führte zu einem weiteren enttäuschenden Auftritt in Wengen, insbesondere vor heimischem Publikum.
Zenhäussern schließt eine Pause im Weltcup aus, weil er glaubt, dass ein Erfolg im Europacup kaum Auswirkungen auf seine FIS-Punkte hätte. Eine weitere Enttäuschung könnte ihm mehr schaden als nutzen.
Die Fragen über seine Zukunft werden immer drängender. Rücktrittsgerüchte kursieren, aber Zenhäussern bleibt optimistisch und sieht keinen Grund, daran zu denken. „Es hängt alles von meiner Gesundheit ab“, sagt er nachdenklich.
Seine beeindruckende Karriere umfasst unter anderem die Silbermedaille im Slalom bei den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang, sechs Weltcup-Siege und zahlreiche Medaillen mit dem Schweizer Team bei Welt- und Europameisterschaften.
Sein Trainer Matteo Joris sieht sich ebenfalls in der Verantwortung. „Wir müssen zusammen einen Schlüssel finden, um Ramon zurück an die Spitze zu bringen. Das erfordert harte Arbeit“, schaut er mit einem ernsten Gesichtsausdruck in die Zukunft.
Die Chancen auf eine WM-Teilnahme stehen jedoch schlecht, da mit Loic Meillard, Daniel Yule und Tanguy Nef bereits drei der vier Schweizer Starter festzustehen scheinen. Auch Luca Aerni und Marc Rochat haben bislang bessere Leistungen gezeigt.
Vor der Weltmeisterschaft in Saalbach stehen noch zwei bedeutende Slaloms in Kitzbühel und Schladming auf dem Programm. In Österreich holte Zenhäussern seinen bisher letzten Weltcup-Punkt in dieser Saison und platzierte sich auf dem 30. Platz in Gurgl – ein möglicherweise gutes Omen, um sein Comeback zu starten.