
Rad-WM in Zürich: Ein gewaltiger finanzieller Flop mit 4,5 Millionen Franken Verlust
2025-03-14
Autor: Luca
Die Rad- und Para-Cycling-WM, die im September 2023 in Zürich stattfand, hat massive finanzielle Probleme hinterlassen. Der Veranstalter hat eine provisorische Nachlassstundung beantragt, nachdem ein Defizit von 4,5 Millionen Franken bekannt wurde. Die Einnahmen beliefen sich auf etwa 19 Millionen Franken, während die Ausgaben auf 23,5 Millionen Franken stiegen.
Ursachen für dieses alarmierende Defizit sind unter anderem mehr als erwartete Kostensteigerungen und geringere Einnahmen, die durch ungünstige Wetterbedingungen bedingt waren. Diese führten zu Einbußen im Catering- und Merchandising-Bereich. Zudem gab es Kontroversen wegen der zahlreichen Straßensperrungen, die während der Veranstaltung notwendig waren. Tragischerweise wurde die Veranstaltung auch von der kurzfristigen Absage einiger Events aufgrund des Todes der Rad-Juniorin Muriel Furrer überschattet.
Die Medienberichterstattung über die zahlreichen Straßensperrungen wird vom Verein als negativ wahrgenommen, was zu einer „großen Zurückhaltung“ potenzieller Sponsoren geführt haben soll.
Finanzielle Unterstützung von Kanton und Stadt
Die Stadt und der Kanton Zürich haben beschlossen, in die Bresche zu springen. Der Zürcher Stadtrat hat bereits Unterstützung signalisiert, über die genaue finanzielle Hilfe wird jedoch das Stadtparlament entscheiden müssen. Raphael Golta von der SP betont, dass es wichtig sei, dass lokale Gewerbetreibende für ihre Leistungen bezahlt werden.
Zudem hat der Kanton angekündigt, auf die Rückforderung von zwei Millionen Franken Überbrückungsbeträgen aus dem Sportsfonds zu verzichten. Dies zeigt die Bedeutung der Behebung der finanziellen Probleme des Vereins.
Der Stadtrat Golta bedauert das Defizit und möchte momentan keine Auskunft über die genauen Ursachen geben. Er verspricht jedoch, dass die Ergebnisse der laufenden Untersuchungen in den kommenden Wochen veröffentlicht werden. Golta betont, dass der Erfolg der Rad-WM nicht nur finanziell betrachtet werden sollte, da das Event auch positive Auswirkungen auf die Stadt hatte.
Kritik an der Planung
Kritik kommt von FDP-Gemeinderat Michael Schmid, der hinterfragt, ob grundlegende Planungsfehler vorlagen. Er bemängelt, dass die Stadtregierung nicht kritisch genug gegenüber dem Verein war. Aufgrund von Standortentscheidungen, die den Sechseläutenplatz als Start- und Zielpunkt wählten, haben viele lokale Geschäfte Umsatzeinbußen erlitten. Die City-Vereinigung berichtete von Rückgängen von bis zu 20 Prozent.
Zusätzlich klagten viele Zürcher Gemeinden über unerwartete Mehrkosten, da sie Feuerwehr und Zivilschutz mobilisieren mussten. Um eine Rückzahlung dieser Aufwendungen wurde im Nachgang der Rad-WM gebeten, und während einige Gemeinden ihre Forderungen zurückzogen, blieb es für andere ein ungelöstes Problem.
Fazit
Die Rad-WM in Zürich hinterlässt nicht nur ein finanzielles Desaster, sondern auch zahlreiche Fragen zur zukünftigen Planung solcher Großevents. Schafft es der Verein, aus diesen Schwierigkeiten zu lernen, oder stehen wir vor einem weiteren Fiasko? Nur die Zeit wird es zeigen!