
Putins Schattenkrieg: Die Rolle der Wagner-Söldner in Afrika – Ein Blick hinter die Kulissen
2025-03-24
Autor: Nina
Fast zwei Jahre nach dem Tod von Jewgeni Prigoschin bleibt die Wagner-Gruppe im Fokus der weltpolitischen Aufmerksamkeit, insbesondere auf dem afrikanischen Kontinent. Während ein neuer Kalter Krieg zwischen dem Westen und Russland entflammt, wird die strategische Präsenz von privaten Söldnertruppen wie Wagner immer offensichtlicher, besonders in der konfliktbeladenen Sahelzone.
Nach dem kontroversen Tod Prigoschins im Sommer 2023 schien die Wagner-Gruppe zunächst aufgelöst, doch Experten berichten, dass sie sich einfach neu organisiert hat. Dimitri Zufferey, ein Fachmann für Open-Source-Geheimdienste, erklärt, dass die Wagner-Söldner weiterhin aktiv und einflussreich in Afrika sind. Besonders bemerkenswert ist, dass die russischen Paramilitärs aufgrund des Mangels an regulären militärischen Einsätzen in der Region den Raum übernehmen können.
Die nachfolgenden Abspaltungen der Wagner-Gruppe haben eine Vielzahl neuer privater Militärunternehmen hervorgebracht, die deren Einfluss in Afrika ausbauen.
Laut Zufferey ist eine entscheidende Veränderung im Vergleich zur Zeit Prigoschins die Abwesenheit eines zentralen Führers. Stattdessen haben russische Geheimdienste die Kontrolle übernommen, was die Rolle der Wagner-Gruppe komplexer macht. Diese Organisationen agieren nun unter der Aufsicht mächtiger Oligarchen und des russischen Staates, ohne dass eine direkte Verantwortung beim Kreml erkennbar ist.
Wochenlange Geheimoperationen?
Die geografischen Hauptziele der Wagner-Gruppe sind Libyen, Mali, der Sudan und die Zentralafrikanische Republik. In Libyen konzentriert sich Russland darauf, einen Militärstützpunkt im Süden zu entwickeln, um dort eine strategische Drehscheibe für militärische Operationen zu schaffen. Nach dem Sturz Baschar al-Assads wurde dieses Land zu einer neuen Basis für russische Interventionen in Afrika. Ein weiterer Punkt ist die Zusammenarbeit mit dem islamistischen Rebellen Ahmed al-Scharaa, was Fragen zur langfristigen Sicherheit in Libyen aufwirft.
In der Zentralafrikanischen Republik sind die Wagner-Söldner tief in die Sicherheitsstrukturen des Landes eingewoben, wo sie nicht nur Sicherheitsdienste anbieten, sondern auch von der lukrativen Goldproduktion profitieren. Diese Aktivitäten sind oft von wenig wahrnehmbaren Gewaltakten gegen die Zivilbevölkerung begleitet, was die Situation für die Einheimischen kompliziert macht.
In Mali hingegen, wo die Wagner-Gruppe seit Ende 2021 operiert, sind die Einsätze der Soldaten mit brutalen Massakern an der Zivilbevölkerung einhergegangen. Die zivilen Opfer haben alles andere als zur Stabilisierung beigetragen und die Rekrutierung neuer Dschihadisten stark begünstigt. Laut dem Global Terrorism Index ist Mali 2024 das viertstärkste Land in Bezug auf Terrorismus weltweit, was die Versuche Russlands, dort Einfluss zu gewinnen, stark infrage stellt.
Am Puls der Zeit
Im Sudan haben die russischen Behörden ein Abkommen für den Bau einer Militärbasis unterzeichnet, um den Einfluss im strategisch wichtigen Roten Meer auszuweiten. Dies wird als Versuch gedeutet, in Konkurrenz zu bestehenden Militärstützpunkten anderer Nationen in der Region zu treten. Derzeit wird jedoch bezweifelt, dass das Projekt bald realisiert wird, da die Vorbereitungen hierfür stagnieren.
Die Wagner-Gruppe hat somit eine zentrale Rolle dabei gespielt, die russischen Interessen in Afrika zu fördern. Ihre Operationsmethoden werfen jedoch ethische und humanitäre Fragen auf, die für eine angespannte geostrategische Lage in Zukunft von Bedeutung sein werden. Angesichts der komplexen Dynamiken und der Verschiebungen in den Machtverhältnissen werden die nächsten Schritte der Wagner-Gruppe und Russlands in Afrika genau beobachtet werden müssen.