In den letzten Tagen kam es in Damaskus und anderen syrischen Städten zu massiven Protesten, die die Zerstörung eines bedeutenden Heiligtums zum Auslöser hatten. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, die ihren Sitz in London hat, wurden in der nordwestlichen Provinz Aleppo der Schrein eines verehrten muslimischen Scheichs in Brand gesetzt, ein Ort, der vor allem von der religiösen Minderheit der Alawiten geschätzt wird.

Die Alawiten, eine schiitische Gemeinschaft, stellen nicht nur eine bedeutende Bevölkerungsgruppe in Syrien dar, sondern sind auch eng mit der Familie des ehemaligen Diktators Baschar al-Assad verbunden, der das Land über viele Jahre mit eiserner Hand regierte. Die Zerstörung des Schreins löste wütende Reaktionen aus, da viele Menschen die Verantwortlichen für diesen Angriff zur Rechenschaft ziehen möchten.

Laut dem übergangsweise eingesetzten Innenministerium wurde der Schrein bereits im letzten Monat von unbekannten Tätern verwüstet, coincidentally zu einem Zeitpunkt, als die Rebellenoffensive in Aleppo began.

Das Innenministerium hat daraufhin vor Gerüchten gewarnt, die darauf abzielen, das Land weiter zu destabilisieren und den zivilen Frieden zu stören. Dem Ministerium zufolge nutzen verbliebene Anhänger Assads diese Gerüchte, um Angst und Misstrauen zu schüren.

Die Lage ist angespannt, besonders unter den Christen, Alawiten und anderen religiösen Minderheiten, die nach dem Sturz der Assad-Regierung mit Repressionen und einer unsicheren Zukunft rechnen müssen. Zu den letzten Vorfällen zählt ein in Brand gesetzter Weihnachtsbaum im Westen des Landes, der für weitere Empörung und Besorgnis sorgte.

Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Situation, und Experten warnen, dass solche Spannungen zu einem weiteren Ausbruch von Gewalt führen könnten. Werden diese Proteste nur ein kurzfristiger Ausdruck des Unmuts oder könnten sie zu einem breiteren Aufstand gegen die bestehenden Machtverhältnisse führen? Nur die Zeit wird zeigen, wie sich die Lage in Syrien entwickeln wird.