Professorin über Gen Z: „Die Schrift der Studierenden oft kaum lesbar“
2025-01-02
Autor: Noah
Professorin über Gen Z: „Die Schrift der Studierenden ist oft kaum lesbar“
Immer weniger Menschen nutzen die traditionelle Handschrift, und das besonders unter den jüngeren Generationen, insbesondere der Generation Z. Ein bemerkenswerter Trend, der sich nicht nur in alltäglichen Notizen, sondern auch in akademischen Leistungen widerspiegelt.
Die Professorin Nedret Kiliceri hat in einem Interview mit „Türkiye Today“ alarmierende Einsichten geteilt. Sie beobachtet bei Studierenden, dass viele grundlegende Kenntnisse im Schreiben fehlen. „Die Schrift der Studierenden ist entweder nach unten oder nach oben geneigt, oft ist sie kaum lesbar“, so Kiliceri. Diese Entwicklung ist besorgniserregend, da die Verwendung von Laptops und Tablets das traditionelle Schreiben immer weiter zurückdrängt.
Aktuelle Umfragen zeigen, dass nahezu ein Drittel der Grundschullehrer mit der Handschrift ihrer Schüler unzufrieden ist. In weiterführenden Schulen sind es sogar etwa 50 Prozent. Die Umfragen deuten darauf hin, dass diese Problematik weitreichende Folgen für die Bildung hat.
Die Studentin Arda Kahrama bringt es auf den Punkt: „Seit der Grundschule lösen wir nur Tests. Ich kann mich kaum daran erinnern, dass wir Aufsätze geschrieben haben, es sei denn, es war absolut notwendig.“ Dies verdeutlicht den Einfluss von digitalen Medien und sozialen Netzwerken, die eine eigene Kommunikationssprache entwickelt haben – oft geprägt durch Abkürzungen und Emojis.
Eine neuere Studie aus Norwegen, die 2024 im Fachjournal „Frontiers in Psychology“ veröffentlicht wurde, beleuchtet die neurologischen Unterschiede zwischen Handwriting und Typing. Die Forschenden beobachteten, dass das handschriftliche Schreiben die Gehirnaktivität fördert und die Verknüpfung verschiedener Gehirnregionen erhöht. Dies könnte erklären, warum Schüler handschriftliche Notizen besser behalten können als solche, die digital erstellt werden.
Angesichts dieser Erkenntnisse fordern Experten, die Schule nicht komplett auf digitale Geräte umzustellen, sondern den Schülern weiterhin das Schreiben von Hand näherzubringen. Es gibt Anzeichen, dass die klassischen Schreibfähigkeiten nicht nur für die akademische Kommunikation, sondern auch für das allgemeine Lernen von entscheidender Bedeutung sind.
In einer schnelllebigen digitalen Welt könnte das handschriftliche Schreiben bald als eine verlorene Kunst betrachtet werden, die zur Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten und damit auch des Lernens beitragen kann. Die Rückkehr zur Handschrift könnte demnach nicht nur für die Generation Z, sondern für zukünftige Generationen von großem Wert sein.