
PostFinance zieht die Unterstützung für Fraueneishockey zurück – Was bedeutet das für die Zukunft?
2025-04-03
Autor: Emma
Die PostFinance hat offiziell bestätigt, dass sie ihre Sponsoring-Strategie ändern wird: Ohne ein engagiertes Frauenteam in der höchsten Liga wird es kein Geld mehr geben. Dies ist ein deutlicher Rückschlag für Clubs, die auf finanzielle Unterstützung angewiesen sind.
Im letzten Herbst gab es bereits Anzeichen für diese Entscheidung, jetzt wurde sie auch für die Clubs Realität. Der Vorstand der PostFinance erklärte, dass die Partnerschaften mit der National League und der PostFinance Women’s League weiterhin im Fokus stehen, jedoch müssen Clubs, die von der finanziellen Unterstützung profitieren möchten, jeweils sowohl in der Männer- als auch in der Frauenliga aktiv sein.
Besonders betroffen sind die SCL Tigers und der EHC Kloten, die seit Jahrzehnten für ihren Einsatz in der Nachwuchsförderung bekannt sind. Der EHC Kloten sieht sich nun gezwungen, einen Ersatz für die 160.000 Franken zu finden, die ihm in der aktuellen Saison von der PostFinance entzogen werden. Die Langnauer hingegen haben bereits einen neuen Finanzierungspartner gefunden, was zeigt, wie wichtig strategisches Handeln in der heutigen Sportlandschaft ist.
Die Frage, ob sich die Unterhaltung eines Frauenteams wirtschaftlich rentiert, bleibt weiterhin unbeantwortet. Experten berichten, dass die Kosten für die Betreuung eines Frauenteams oft in den sechsstelligen Bereich gehen und sogar erfolgreiche Clubs wie der SC Bern weiterhin rote Zahlen schreiben. Immerhin belohnt der SC Bern seine Spielerinnen trotz finanzieller Herausforderungen – alle erhielten eine Reise nach Mallorca zur Feier ihres Meisterschaftssiegs, was die Anerkennung ihrer Leistungen unterstreicht.
Die PostFinance betont jedoch, dass die Unterstützung für die Frauenliga nicht gänzlich zurückgezogen wird. In der vergangenen Saison erhielten die Clubs insgesamt 331.200 Franken in Form von Topscorer-Prämien. Für die Frauenliga werden diese Prämien jedoch in Pauschalen ausgezahlt, die aufgrund der unterschiedlichen Leistungsniveaus zwischen den Teams notwendig sind.
Ein Gesamtfinanzierungspaket von 300.000 Franken wird für die Frauenliga bereitgestellt, wobei die Hälfte an die Klubs und die andere Hälfte an den Verband für die Organisation der Meisterschaft geht. In diesem Kontext äußern viele Klubs Unzufriedenheit mit der derzeitigen Organisation der Frauenmeisterschaft. Einige haben bereits Überlegungen angestellt, ob diese Verantwortung nicht auch von der National League übernommen werden könnte – eine Forderung, die bislang vom Verband jedoch nicht bestätigt wurde.
Es steht fest: Verbesserungsbedarf ist vorhanden, und der Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung des Fraueneishockeys ist noch lang. Der Verband hat sich zu einer Strategie verpflichtet, die sich auf die Förderung von Mädchensport und die Weiterentwicklung der Liga konzentriert. Doch wird es eine Herausforderung sein, greifbare Ergebnisse zu erzielen, insbesondere in einem schwierigen Marktumfeld, das auch die Swiss League betrifft.
Wird der Druck aus der Geschäftswelt den Wandel im Fraueneishockey beschleunigen oder bedeuten diese Entwicklungen eine ernsthafte Bedrohung für die Zukunft der Liga?