Polyneuropathie: Symptome, Therapie und Lebenserwartung auf einen Blick
2024-10-29
Autor: Lukas
Polyneuropathie ist eine weit verbreitete Nervenerkrankung, die in Deutschland etwa fünf bis acht von hundert Erwachsenen betrifft. Besonders oft sind ältere Menschen, insbesondere ab 65 Jahren, betroffen. Diese chronische Erkrankung hat tiefe Auswirkungen auf die Lebensqualität, und besonders anfällig sind Personen mit Diabetes. Doch welche Warnsignale sollte man beachten, und wie kann man die Krankheit behandeln?
Typische Symptome einer Polyneuropathie
Die Symptome der Polyneuropathie sind vielschichtig und können variieren. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:
- **Kribbeln und Brennen** in den Füßen und Zehen, das oft mit einem pelzigen Gefühl einhergeht.
- **Starke Schmerzen**, die stechend oder brennend sein können.
- **Vermindertes Empfinden** für Temperatur, das dazu führen kann, dass sich Betroffene an heißen oder kalten Oberflächen verletzen, ohne es zu bemerken.
- **Muskelzuckungen und -schwäche**, insbesondere in den Beinen.
- **Unruhe in den Beinen** (Restless-Legs-Syndrom), vor allem nachts, was den Schlaf erheblich stören kann.
- **Autonome Symptome**, wenn das vegetative Nervensystem betroffen ist, wie Herzrhythmusstörungen oder Verdauungsprobleme.
Ursachen von Polyneuropathie
Die Ursachen der Polyneuropathie sind vielfältig. Die häufigsten sind:
- **Diabetes mellitus**, der häufigste Risikofaktor.
- **Alkoholmissbrauch**, der die Nerven schädigen kann.
- **Nährstoffmangel**, besonders von B-Vitaminen.
- **Erbkrankheiten** oder **Autoimmunerkrankungen**, wie das Guillain-Barré-Syndrom.
- **Toxische Einflüsse**, etwa durch Schwermetalle oder Chemotherapie.
Diagnose und Behandlung
Die Diagnose erfolgt in mehreren Schritten:
1. **Anamnese** der Symptome und Vorerkrankungen.
2. **Körperliche und neurologische Untersuchungen**, um Reflexe und Empfindungen zu testen.
3. **Labortests**, z.B. zur Bestimmung von Vitaminmängeln oder Blutzuckern.
4. Gegebenenfalls **neurologische Spezialuntersuchungen** wie Elektromyografie oder Nervenleitgeschwindigkeitsmessung.
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache der Erkrankung. Neben der symptomatischen Therapie können folgende Maßnahmen hilfreich sein:
- **Medikamente** zur Schmerzlinderung, wie Antiepileptika (z.B. Gabapentin) oder Antidepressiva (z.B. Duloxetin).
- **Physiotherapie**, um die Beweglichkeit und Muskelkraft zu fördern.
- **Ernährungsanpassungen**, besonders bei Nährstoffmangel.
- **Vermeidung von Alkohol**, wenn dieser die Ursache ist.
Lebenserwartung und Verlauf
Polyneuropathie selbst ist nicht lebensbedrohlich. Sie entwickelt sich in der Regel schleichend und kann über Jahre fortschreiten. Der Verlauf ist von der zugrunde liegenden Ursache abhängig. Bei Erkrankungen wie Diabetes kann ein gutes Management der Blutzuckerwerte die Symptome lindern und das Fortschreiten der Krankheit bremsen. In vielen Fällen können die Nervenfasern sich teilweise erholen, doch dies erfordert Geduld und Zeit.
Zusammenfassend ist es essenziell, auf die Warnsignale des Körpers zu achten und rechtzeitig zu handeln. Mithilfe moderner Therapiemethoden und einer Anpassung des Lebensstils können viele der Beschwerden reduziert und das allgemeine Wohlbefinden erheblich verbessert werden. Teilen Sie diese Informationen, um das Bewusstsein für Polyneuropathie zu schärfen!