Gesundheit

Pilzinfektionen bei Sepsis: Alarmierende Erkenntnisse und neue Therapieansätze!

2025-09-19

Autor: Nina

Sepsis: Eine lebensbedrohliche Herausforderung

Sepsis ist ein kritischer medizinischer Notfall, der immer noch mit einer hohen Sterblichkeitsrate verbunden ist. Neben den bekannteren bakteriellen Erregern gewinnen auch Pilzpathogene zunehmend an Bedeutung, insbesondere in Südamerika.

Ein besorgniserregender Trend in Südkorea

In Südkorea nimmt die Zahl der Sepsisfälle ständig zu. Besonders gefährdet sind immunsupprimierte Personen sowie ältere Patienten, die zunehmend von Pilzinfektionen betroffen sind. Eine bahnbrechende Studie der Korean Sepsis Alliance (KSA) hat nun Risikofaktoren und Therapiehindernisse bei Sepsispatienten mit Pilzpathogenen systematisch analysiert.

Über 11.000 Sepsisfälle unter die Lupe genommen

Zwischen September 2019 und Dezember 2021 wurden über 11.000 erwachsene Sepsispatienten aus 20 Universitätskliniken in Südkorea in die Studie einbezogen. Die Diagnose basierte auf den Sepsis-3-Kriterien, wobei besonderes Augenmerk auf Patienten gelegt wurde, bei denen binnen 48 Stunden vor oder nach dem Sepsisbeginn ein Pilzpathogen nachgewiesen wurde.

Alarmierend: Pilznachweis in 3,4 % der Fälle

Von den 407 Patienten (3,4 % der Gesamtgruppe), bei denen mindestens ein Pilzpathogen identifiziert wurde, litten 38,3 % unter einer hämatologischen oder soliden Tumorerkrankung. Zu den häufigsten Spezies zählten: - Candida albicans (47,9 %) - Nakaseomyces glabratus (20,6 %) - Candida tropicalis (13,5 %) Zusätzlich fanden sich relevante Pathogene wie Pneumocystis jirovecii und verschiedene Aspergillus-Arten.

Therapeutische Unterversorgung: Nur 6,6 % erhielten Behandlung

Trotz der mikrobiologischen Nachweise erhielten nur 6,6 % der betroffenen Patienten eine gezielte antimykotische Therapie. Dieser alarmierend niedrige Prozentsatz deutet auf erhebliche Lücken in der Behandlung hin.

Risikofaktoren für Pilzinfektionen bei Sepsis

Die multivariate Analyse der Studie identifizierte signifikante Risikofaktoren, darunter chronische Nierenerkrankungen, Bindegewebserkrankungen und Immunsuppression. Besonders auffällig war, dass Patienten ohne maligne Erkrankungen häufig an Begleiterkrankungen litten.

Wichtige Erkenntnisse über den Einfluss von Tumoren auf das Outcome

Die Studie zeigte keine signifikanten Unterschiede bei der Sterblichkeit zwischen Patienten mit und ohne hämatologisch-onkologische Erkrankungen. Stattdessen erwiesen sich höhere Alterswerte, ein erhöhter Clinical Frailty Scale (CFS) sowie ein hoher SOFA-Score bei Aufnahme als entscheidende Prognosefaktoren.

Frühe Diagnostik und gezielte Therapie sind entscheidend!

Die Ergebnisse verdeutlichen die Notwendigkeit eines systematischen Pilzscreenings bei Sepsispatienten. Insbesondere bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz oder immunsuppressiver Therapie sollte frühzeitig eine mykologische Diagnostik erfolgen. Eine effektive und standardisierte antimykotische Therapie könnte die Behandlungsergebnisse in dieser Hochrisikogruppe signifikant verbessern.

Blick in die Zukunft: Forschung und multidisziplinäre Ansätze gefragt

Für zukünftige Studien sind prospektive Ansätze erforderlich, die sowohl resistenzbasierte Diagnosen als auch strukturierte Therapieevaluationen einbeziehen. Ein interdisziplinärer Ansatz wird entscheidend sein, um die Ergebnisse dieser vulnerablen Patientengruppe zu verbessern.