PFAS: Grüne fordern sofortige Maßnahmen gegen gefährliche Chemikalien
2024-12-13
Autor: Leonardo
Im Interview hat der St. Galler Kantonschemiker erklärt, dass die festgestellten PFAS-Werte zwar nicht akut toxisch seien, dies jedoch nicht das gesamte Bild der gesundheitlichen Risiken widerspiegelt. Diese Aussage sorgt bei den Grünen für erhebliche Besorgnis, da sie die Langzeitfolgen der als „Ewigkeitschemikalien“ bekannten Substanzen verharmlost.
PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) reichern sich im Körper an und sind mit verschiedenen ernsthaften Gesundheitsproblemen verbunden, darunter Störungen des Nervensystems, geschwächte Immunabwehr, Fortpflanzungsstörungen und ein erhöhtes Krebsrisiko. Studien zeigen, dass PFAS verheerende Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben können, was die Bedenken der Grünen verstärkt.
Die Grünen fordern, dass PFAS-belastetes Fleisch nicht mehr im Handel erhältlich sein darf. Der Kanton plant jedoch, Verkaufsverbote erst für die zweite Hälfte des Jahres 2025 einzuführen, was als viel zu lang erachtet wird, um die Bevölkerung ausreichend zu schützen.
Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass bislang unklar ist, wie viele Landwirtschaftsbetriebe in St.Gallen erhöhte PFAS-Werte in Böden und Tieren aufweisen. Ein weiteres Problem ist, dass nur Fleischproben von Tieren untersucht werden, die innerhalb des Kantons geschlachtet werden. Tiere, die außerhalb des Kantons geschlachtet werden, bleiben unkontrolliert, was eine große Lücke im Schutz der Verbraucher darstellt.
Die Grünen kritisieren die Aussage des Kantonschemikers, dass es „gesundheitlich vertretbar“ sei, die Fleischprodukte für ein paar Jahre nicht sofort aus dem Handel zu nehmen. Pius Kölbener, ein Mitglied der Grünen, betont, dass die Pflege von Übergangsfristen von mindestens fünf Jahren einfach nicht ausreicht, um die Sicherheit der Konsumenten zu gewährleisten.
Es ist dringend erforderlich, dass das Vorsorgeprinzip ernst genommen wird. Gerade weil PFAS als langlebige Chemikalien gelten, brauchen wir sofortige Maßnahmen. Der Schutz der Bevölkerung und der Umwelt muss unbedingt oberste Priorität haben. Experten warnen, dass versäumte Handlungen heute schwerwiegende Folgen für kommende Generationen haben könnten. Die Grüne Partei ruft alle Bürger dazu auf, aktiv zu werden und sich gegen diese gefährlichen Chemikalien zu positionieren. Werden wir mutig genug handeln, bevor es zu spät ist?