Unterhaltung

Petition gegen den umstrittenen Film des Basler Regisseurs Tim Fehlbaum

2025-01-17

Autor: Louis

Kaum könnte ein Film näher an der Realität sein als der Medienthriller "September 5" des Basler Regisseurs Tim Fehlbaum. Der Film rekonstruiert das Attentat der palästinensischen Terrorgruppe Schwarzer September während der Olympischen Sommerspiele 1972 in München, bei dem elf Mitglieder der israelischen Delegation als Geiseln genommen wurden und tragischerweise alle ums Leben kamen.

Fehlbaum erzählt die Geschichte aus der Perspektive von Journalisten des US-Senders ABC, die live über die Geiselnahme berichteten. Der Regisseur führte umfassende Recherchen durch, sprach mit Zeitzeugen, sichtete Archivmaterial und nutzte sogar Originalaufnahmen des TV-Senders. Die Ereignisse von damals sind gut dokumentiert und liefern den historischen Hintergrund für den Film.

Jedoch regt sich in Brooklyn, New York, Widerstand gegen die Veröffentlichung. Berichten nach haben Kinomitarbeiter eine Petition gestartet, die das örtliche Kino auffordert, die Vorführungen zu stoppen. Über 1.000 Menschen haben diese Petition unterzeichnet.

Die Kritiker bezeichnen den Film als "zionistische Propaganda" und behaupten, die Palästinenser würden fälschlicherweise als "antisemitische Terroristen" dargestellt. In der Petition wird darauf hingewiesen, dass der Film als ein weiterer Versuch der westlichen Medien gesehen wird, eine imperialistische und rassistische Agenda voranzutreiben und die Zustimmung zur fortwährenden Unterdrückung des palästinensischen Volkes zu manipulieren.

In der Diskussion um den Film wird deutlich, wie angespannt die Debatten über den Nahostkonflikt sind. Tim Fehlbaum betonte auf Nachfrage, dass er sich nicht näher zur Petition äußern möchte, da der Film vor dem Hamas-Attentat am 7. Oktober 2023 abgeschlossen wurde.

Die Filmcrew hat sich intensiv mit der Frage auseinandergesetzt, wie das Publikum den Film im aktuellen politischen Klima beurteilen würde. Fehlbaum erklärte, dass sie sich bewusst seien, dass das Publikum Schwierigkeiten haben könnte, den Film unabhängig von gegenwärtigen Ereignissen zu betrachten.

Zusätzlich zeigt dieser Fall, wie die Kunst in den aktuellen politischen Diskurs verwoben ist und wie Filmemacher heute auf brisante Themen reagieren müssen. Es bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen diese Petition auf die Aufführungen haben wird und wie die Öffentlichkeit letztlich auf den Film reagieren wird. In einer Welt, in der das Verhältnis von Kunst, Wahrheit und Propaganda ständig diskutiert wird, könnte "September 5" zu einem weiteren kontroversen Punkt im Diskurs über den Nahostkonflikt werden.