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Peter Navarro: Der Architekt der US-Zölle und sein umstrittener Plan

2025-04-02

Autor: Leonardo

Peter Navarro, einst Wirtschaftsprofessor, ist als führender Kritiker Chinas und der Freihandelsabkommen bekannt geworden. Vor über 20 Jahren machte er eine entscheidende Beobachtung an seiner Universität: Viele seiner Studierenden hatten Schwierigkeiten, einen Arbeitsplatz zu finden. Dieser Missstand führte Navarro zu der Überzeugung, dass China das Hauptproblem sei, nachdem es 2001 der Welthandelsorganisation WTO beigetreten war.

Laut Navarro hat China seitdem massenhaft Arbeitsplätze in den USA vernichtet. Er bezeichnete die Handelsbedingungen als unfair und sagte in einem Podcast der 'New York Times': „Ich sah das Problem kristallklar: All das führte für die USA zu unfairen Handelsbedingungen.” Diese Einschätzung führte zu einem Anstieg der Handelsdefizite und zur Schließung vieler amerikanischer Fabriken.

In seinen Büchern, wie dem provokant betitelten 'Tod durch China', beschreibt Navarro China als ein totalitäres Regime, das die Regeln des Freihandels ignoriert. Er behauptet, China manipuliere seine Währung und mache somit das Überleben der US-Industrie unmöglich. Diese Sichtweise ist nicht ganz neu; jedoch ist Navarros Sprache unverblümt und scharf.

Donald Trump, der ebenfalls der Überzeugung ist, dass die USA von internationalen Partnern ausgebeutet werden, nahm Navarro als Handelsberater ins Weiße Haus. Navarro, der einst Demokrat war, wurde ein loyaler Anhänger Trumps und gilt als Hauptarchitekt des Handelskriegs mit China.

Im Januar 2021 kehrte Navarro ins Weiße Haus zurück. Seine Treue zu Trump manifestierte sich nicht nur in der Unterstützung für dessen kontroverse Behauptungen über die Wahl 2020, sondern auch während seiner juristischen Auseinandersetzungen über den Sturm auf das Kapitol, die ihn letztendlich für vier Monate ins Gefängnis brachten. Bei der Republican National Convention 2022 wurde er euphorisch empfangen, als er seine Erfahrungen aus dem Gefängnis mitteilte.

In der möglichen zweiten Amtszeit von Trump könnten Navarros Ansichten über Zölle an Bedeutung gewinnen. Bereits jetzt werden Zölle, nicht nur gegen China, sondern auch gegen enge Verbündete eingeführt. In einem Interview mit Fox News prophezeite Navarro, dass ausländische Unternehmen einen Großteil der Zölle tragen müssten, um im US-Markt wettbewerbsfähig zu bleiben.

Jedoch gibt es unter den Ökonomen eine andere Meinung: Viele warnen davor, dass letztendlich die amerikanischen Verbraucher die Kosten für diese Zölle tragen werden. Es wächst die Sorge, dass der Handelsstreit in eine Rezession führen könnte, während Navarros Theorie als gewagt angesehen wird. Präsident Trump scheint jedoch bereit zu sein, darauf zu setzen – und zwar mit hohen Einsätzen, die gesamte US-Wirtschaft betreffen könnten.