Pema Sangmu: Die nepalesische Frau mit drei Ehemännern und ihrer außergewöhnlichen Lebensweise
2024-11-14
Autor: Simon
In einem der hochgelegenen Dörfer Nepals, Dho-Tarap, lebt die bemerkenswerte Pema Sangmu, eine Frau, die in einer einzigartigen Beziehungskonstellation teilt: Sie hat drei Ehemänner. Diese Form der Polyandrie ist in ihrer Kultur verbreitet und zeigt, wie sich soziale Normen in unterschiedlichen Regionen der Welt unterscheiden.
Der kürzlich veröffentlichte Film «Shambhala», inspiriert von Pemas Leben, beleuchtet die Herausforderungen und Freuden dieser Lebensweise und ist jetzt in den Schweizer Kinos zu sehen. Regisseur Min Bahadur Bham nutzt Pemas Erfahrungen, um das Publikum mit den komplexen Dynamiken von Beziehungen und Familienleben in Nepal vertraut zu machen.
In einem Interview erklärt Pema ihre Sicht auf diese unkonventionelle Lebensweise: „Ich bin glücklich mit meiner familiären Situation. Die Last wird auf mehrere Schultern verteilt, was uns allen zugutekommt.“ Sie betont die Vorteile der Polyandrie, insbesondere die Unterstützung in der Landwirtschaft, wo immer jemand da ist, um zu helfen, und die Förderung des Familienzusammenhalts.
In ihrer Gemeinschaft haben Frauen traditionell eine gleichwertige Rolle, obwohl die Männer tendenziell mehr Macht bei Entscheidungen außerhalb des Hauses haben. Pema übernimmt die Verantwortung für den Haushalt und die Kinder, während ihre Ehemänner für die körperliche Arbeit zuständig sind. Dieses Gleichgewicht wird durch gegenseitigen Respekt und Verständnis aufrechterhalten.
Wenn es darum geht, wie die Ehemänner untereinander auskommen, lacht Pema und sagt: „Sie haben eine brüderliche Beziehung zueinander.“ Diese enge Bindung ist entscheidend für das harmonische Zusammenleben, auch wenn es Herausforderungen wie Eifersucht oder Unklarheiten darüber, wer der Vater eines Kindes ist, gibt – Themen, die im Film „Shambhala“ behandelt werden.
Pema beschreibt ihre Gefühle für jeden ihrer Ehemänner unterschiedlich: „Ich liebe sie alle gleich, aber ich spüre eine besondere Verbindung zum Ältesten, der als das Oberhaupt der Familie gilt.“ Diese Dynamik zeigt, wie familiäre Bindungen unerwartete Formen annehmen können und wie gegenseitiger Respekt die Grundlage für ihre glückliche Beziehung bildet.
Aber wie sieht es mit Trennung oder Scheidung aus? Pema erklärt, dass in ihrer Gesellschaft Scheidungen sehr selten sind, da Ehen oft aus praktischen Gründen geschlossen werden. Arrangierte Ehen sind nicht unüblich, und der Fokus liegt oft darauf, traditionelle Bräuche zu respektieren. Wenn es allerdings zu Problemen kommt, sind die betroffenen Männer manchmal gezwungen, ihre Beziehungen neu zu überdenken.
In einer Zeit, in der sich gesellschaftliche Normen weltweit verändern, zeigt Pema Sangmus Geschichte auf eindrucksvolle Weise, wie eine andere Lebensweise nicht nur möglich, sondern auch bereichernd sein kann. Der Film „Shambhala“ ist ab dem 14. November in Schweizer Kinos erhältlich und bietet einen faszinierenden Einblick in das Leben einer modernen Frau in einer traditionellen Gesellschaft.