Patric Burtscher: Flawiler Gemeindepräsidiums-Kandidat muss sich vor Gericht verantworten
2025-01-13
Autor: Noah
Der Fall von Patric Lorenz Burtscher sorgt für deutschlandweite Aufregung und beschäftigt die öffentlichen Gemüter seit Jahren. Im Jahr 2023 war Burtscher nicht nur Kandidat für das Gemeindepräsidium von Flawil, sondern stand auch im Konflikt mit der Gemeinde aufgrund eines verhängten Baustopps gegen sein Bauvorhaben. Auf seinem Grundstück in Flawil plante Burtscher den Bau einer Gewerbehalle mit Tiefgarage. Die Gemeinde Flawil war der Meinung, dass er den verhängten Baustopp ignorierte und reichte daher mehrfach Anzeigen gegen ihn ein.
Am 11. Januar 2024 erließ die Staatsanwaltschaft einen Strafbefehl gegen Burtscher, dem mehrfacher Verstoß gegen das Planungs- und Baugesetz sowie mehrfacher Ungehorsam gegen amtliche Verfügungen vorgeworfen wird. Am 26. Januar 2024 legte Burtscher Einspruch gegen den Strafbefehl ein. Obgleich die Staatsanwaltschaft am Strafbefehl festhält, wird der Fall nun vor dem Kreisgericht Wil verhandelt. Die Anhörung ist für Freitag, den 17. Januar 2025, angesetzt und Burtscher droht eine Strafe von 1000 Franken.
Burtscher beschuldigt die Gemeinde, sein Baugesuch absichtlich verzögert zu haben
Laut Patric Burtscher, der auf Anfrage ausführlich Stellung nimmt, begann der gesamte Streit bereits 2017, als er der Gemeinde erstmals seine Pläne vorlegte. Burtscher erhebt den Vorwurf, dass es über zwei Jahre dauerte, bis ihm eine Baubewilligung erteilt wurde, was seiner Meinung nach inakzeptabel sei: "Es gab keinen Fortschritt, und ich war gezwungen zu warten."
Die Baubewilligung, die im Oktober 2019 erteilt wurde, war an die Bedingung gebunden, dass er mit den Bauarbeiten warten sollte, bis die Gemeinde Flawil eine öffentliche Kanalisationsleitung verlegt hätte. Berichten zufolge startete Burtscher jedoch im November 2022 – über drei Jahre nach Erhalt der Bewilligung – mit den Bauarbeiten, obwohl die Kanalisationsleitung noch nicht verlegt war. Burtscher rechtfertigt sich: "Die Baubewilligung hatte eine Gültigkeit von drei Jahren, ohne dass etwas bezüglich der Kanalisation unternommen wurde."
Burtscher gibt an, dass ihn die Kosten für das Baugesuch, die Planungen und die Energienachweise für eine geplante Solaranlage, die er neben der Halle einrichten wollte, über 100.000 Franken gekostet haben. "Ohne den Baubeginn wäre alles verloren gewesen", sagt er.
Die Anklageschrift besagt, dass Burtscher einen Monat nach Beginn der Bauarbeiten, am 14. Dezember 2022, einen Baustopp per E-Mail erhielt und am 17. Dezember per Einschreiben. Burtscher bestätigt den Erhalt des Baustopps, beruft sich jedoch auf Verhandlungen mit dem ehemaligen Gemeindepräsidenten Elmar Metzger, dessen Ziel es war, seine ersten Arbeiten abzuschließen. Diese Verhandlungen führten jedoch zu keinem Ergebnis.
Am 21. und 22. Dezember 2022 wurden Vertreter der Polizei und der Flawiler Baukommission auf der Baustelle von Burtscher gesichtet, die ihn über den Baustopp und die illegale Fortführung der Bauarbeiten informierten. Burtscher erklärt, dass er daraufhin seine Arbeiten eingestellt habe, jedoch gab er zu, dass er aus Sicherheitsgründen im Sommer ein Garagentor eingebaut habe, was wiederum zu einer weiteren Anzeige durch die Gemeinde führte. Daher wird ihm mehrfacher Ungehorsam gegen amtliche Verfügungen vorgeworfen.
In Bezug auf die drohende Bußgelde von 1000 Franken lässt Burtscher verlauten, dass seine Anwälte ihm geraten haben, zu zahlen und die Angelegenheit zu vergessen. Dennoch verlangt Burtscher: "Selbst wenn ich vor dem Gericht keine Chance habe, möchte ich wissen, was ich falsch gemacht habe und was ich anders hätte tun sollen."
Bis zu einem rechtskräftigen Urteil gilt die Unschuldsvermutung. Was folgt für Burtscher und die Gemeinde Flawil? Bleiben Sie dran – wir berichten weiter!