Gesundheit

Parkinson: Neuer Bluttest könnte die Frühdiagnose revolutionieren!

2024-11-07

Autor: Lukas

Die Entdeckung eines neuartigen Bluttests könnte die Art und Weise, wie wir Parkinson erkennen und behandeln, dramatisch verändern. Je früher die Symptome der Parkinson-Erkrankung erkannt werden, desto besser stehen die Chancen für eine effektive Therapie.

Das Parkinson-Syndrom zählt zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen weltweit und betrifft Millionen von Menschen. Bei dieser heimtückischen Krankheit sterben über die Jahre wichtige Nervenzellen im Gehirn ab. Oftmals sind erste Symptome jedoch erst dann sichtbar, wenn das Gehirn bereits erheblichen Schaden erlitten hat. Das erschwert nicht nur die Diagnose, sondern auch den Beginn einer geeigneten Behandlung.

Laut einer bahnbrechenden Studie von Wissenschaftlern des Wyss Instituts der Harvard University und des Brigham and Women's Hospital in den USA könnte ein neu entwickelter Bluttest dabei helfen, Parkinson bereits in sehr frühen Krankheitsphasen zu identifizieren. Diese wegweisenden Ergebnisse sind in der renommierten Fachzeitschrift "PNAS" veröffentlicht worden.

Hoffnung durch innovative „flüssige Biopsie“

Traditionell konnten krankheitsspezifische Veränderungen im Gehirn von Parkinson-Patienten nur posthum durch die Analyse von Hirnbiopsien nachgewiesen werden. Um das zu revolutionieren, haben Forscher eine sogenannte „flüssige Biopsie“ entwickelt. Dieser Bluttest analysiert extrazelluläre Vesikel (EVs), winzige Partikel, die biologisches Material aus dem Gehirn transportieren und direkt im Blut nachweisbar sind.

Diese EVs, die von Nervenzellen abgesondert werden, enthalten eine Vielzahl von Molekülen, die eindeutige Hinweise auf den Gesundheitszustand des Nervensystems geben können. Die Forscher haben entdeckt, dass sich in diesen Vesikeln auch bestimmte Proteine befinden, die eng mit der Entstehung von Parkinson in Verbindung stehen, und daher als Biomarker für die Krankheit genutzt werden können.

Genauigkeit verbessert: Wichtige Informationen aus Zellbläschen

Zuvor galt die Analyse von EVs bereits als vielversprechend für die Früherkennung von Parkinson, doch es gelang bislang nicht, die tatsächlich relevanten Stoffe von zufälligen Molekülen zu unterscheiden. Jetzt ist es den Forschenden gelungen, nur die wichtigen Proteine in den EVs zu identifizieren und die unwichtigen Substanzen auszublenden. Besonders interessant ist die Untersuchung des Proteins Alpha-Synuclein, das bei Parkinson-Patienten eine chemische Veränderung erfährt, bekannt als Phosphorylierung.

Ein Durchbruch in der Diagnostik: Wer ist betroffen?

Mit dem neuen Test konnte das Team schließlich die phosphorylierte Form von Alpha-Synuclein in den EVs bei Proben von Parkinson-Patienten nachweisen. Sie entdeckten eine auffällige Anreicherung des Proteins, was bedeutet, dass dieser Test eine präzise Unterscheidung zwischen gesunden Personen und Patienten mit Parkinson oder Lewy-Körperchen-Demenz ermöglicht.

Diese bahnbrechenden Entwicklungen könnten nicht nur die Früherkennung der Krankheit erheblich verbessern, sondern auch neue Wege für präventive Maßnahmen und individuelle Therapien aufzeigen. Die Forschung geht weiter, um die Anwendung dieses Tests in klinischen Routinen zu integrieren und damit Millionen von Menschen weltweit Hoffnung auf eine bessere Lebensqualität zu geben.