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Österreichische Geheimdienste auf der Spur: ETH-Forscher unter Verdacht!

2025-01-10

Autor: Alina

Ein alarmierendes Beispiel für spionageähnliche Aktivitäten: Ein Iraner wurde kürzlich in Mailand verhaftet, nachdem er Teile von Kampfdrohnen, die am Innovationshub der ETH Lausanne entwickelt wurden, in den Iran transferiert hatte. Dies wirft Fragen über die Sicherheit und den Schutz geistigen Eigentums an Schweizer Universitäten auf.

Ein erschreckendes Detail: Mit einer in der Schweiz gefertigten Kampfdrohne wurden vor etwa einem Jahr drei US-Soldaten auf der US-Basis 'Tower 22' in Jordanien getötet. In der Killerdrohne war ein Sepher-Navigationssystem verbaut, das angeblich von der Firma des Iraners Mohammad A. geliefert wurde. Die Verbindung zwischen Schweizer Forschung und militärischen Anwendungen wird zunehmend kritisch betrachtet.

Es gibt Hinweise, dass nicht nur die ETH Lausanne im Fokus von ausländischen Geheimdiensten steht, sondern auch andere Schweizer Hochschulen wie die ETH Zürich. Berichte des Schweizer Nachrichtendienstes (NDB) warnen davor, dass ausländische Nachrichtendienste ihre Mitarbeiter als Wissenschaftler tarnen, um von Forschungskooperationen zu profitieren.

Aufgrund dieser besorgniserregenden Entwicklungen haben es Forscherinnen und Forscher der ETH Zürich jetzt deutlich schwerer, wenn sie an Universitäten im angrenzenden Ausland arbeiten möchten - und das ganz ohne eigenes Verschulden.

Die Universität Graz hat ihre Zusammenarbeit mit ETH-Forschenden überdacht. Anfragen von ETH-Zürich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern werden nun direkt an den österreichischen Geheimdienst weitergeleitet. Auf diese Weise kann das Bundesministerium und die Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst aktuelle Anfragen im Blick behalten. In einer von SRF erhaltenen E-Mail heißt es, dass dies nicht bedeutet, dass die Anfragen unseriös sind, sondern dass es ein vorsorglicher Schritt ist, um potenzielle Einflussnahmen durch ausländische Geheimdienste, insbesondere aus China, zu vermeiden.

Die ETH Zürich betont, dass der Nachrichtendienst keine konkreten Anweisungen für die Anfragen ausgesprochen hat, sondern lediglich Informationen sammeln möchte. Dennoch hat die Hochschule Ende Oktober ihre Sicherheitsrichtlinien für Studierende aus sogenannten 'Hochrisikoländern' verschärft, was die besorgniserregende Lage unterstreicht.

Historiker Adrian Hänni, der die Geschichte der Geheimdienste untersucht, weist darauf hin, dass das Problem der Spionage und geheimen Beschaffungen an Schweizer Universitäten nicht neu ist. 'Die ausländischen Geheimdienste nutzen die Schwächen unserer Spionageabwehr aus', erklärt Hänni. 'In der Schweiz gibt es nur eine begrenzte Anzahl von Beamten, die sich mit diesen Bedrohungen vertraut machen, und viele Maßnahmen sind eher ineffektiv.'

Der aktuelle Fall von Mohammad A. zeigt zudem, wie dilettantisch der Iraner agierte, indem er ohne Probleme Drohnenbestandteile vom Flughafen Genf in den Iran brachte. Laut Anklage gab er den Schweizer Behörden an, es handle sich um unbedenkliche Teile, die häufig für Studentenprojekte verwendet werden.

Der Schweizer Nachrichtendienst (NDB) äußert sich nicht konkret zu diesem Fall, warnt jedoch davor, solche Bedrohungen zu ignorieren, da sie schwerwiegende Konsequenzen für Institutionen haben können. Dieses Thema bleibt höchst aktuell und wirft ein grelles Licht auf die Herausforderungen, vor denen die Schweizer Hochschulen im internationalen Kontext stehen.