Die Organisation der Erdöl exportierenden Länder (Opec) hat den Ausstieg aus der Erdölnutzung in naher Zukunft als 'Fantasie' abgetan. Opec-Generalsekretär Haitham al Ghais erklärte am Dienstag in einem jährlichen Bericht, dass Öl und Gas derzeit weit über die Hälfte des globalen Energiemixes ausmachen, und diese Quote dürfte seiner Meinung nach im Jahr 2050 kaum verändern.

Al Ghais erklärte: "Die Vorstellung, dass wir vollständig auf Öl und Gas verzichten können, hat keinen Bezug zur Realität." Diese drastische Behauptung wirft jedoch Fragen über den Übergang zu grüner Energie auf, der nach wie vor ein zentrales Anliegen der internationalen Gemeinschaft ist.

Widerspruch von der Internationalen Energieagentur

Ein markanter Gegensatz zur Opec-Position kommt von der Internationalen Energieagentur (IEA). Deren Direktor Fatih Birol betonte bei einem letzten Wiedersehen, dass die Nachfrage nach Öl tatsächlich rückläufig sei. Er stellte klar: "Der Übergang zu sauberer Energie schreitet schneller voran, als viele Menschen denken."

Dieser Wandel wird insbesondere durch den globalen Anstieg der Nachfrage nach elektrisch betriebenen Fahrzeugen und die Herausforderungen der schwindenden chinesischen Wirtschaft angetrieben.

Klimaziele im Fokus

Beim letzten Uno-Klimagipfel in den Vereinigten Arabischen Emiraten schlossen sich die Teilnehmerländer dem Ziel an, bis 2050 Treibhausgasneutralität zu erreichen, was eine klare Abkehr von fossilen Brennstoffen erfordert. Angesichts dieser globalen Verpflichtungen an der Klimafront könnte die Opec-Aussage als Ablenkung von den notwendigen Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels gedeutet werden.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Debatten über energiepolitische Strategien entwickeln und ob die Opec ihren Standpunkt überdenken wird. Für Verbraucher und Unternehmen ist es entscheidend, die Entwicklungen in der Energiebranche genau zu beobachten, da die kommenden Jahre die Weichen für eine nachhaltigere Energiezukunft stellen könnten.