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On-Gründer Caspar Coppetti verteidigt hohe Gewinnmarge und spricht über die Zukunft des Unternehmens

2024-09-20

Der Mitbegründer des Sportartikelunternehmens On, Caspar Coppetti, hat sich in einem Interview zur hohen Gewinnmarge des Unternehmens geäußert und die Möglichkeit einer Preissteigerung in der Zukunft nicht ausgeschlossen. On, ursprünglich als Start-up gegründet, hat sich zu einem bedeutenden Akteur auf dem internationalen Sportartikelmarkt entwickelt und beschäftigt mittlerweile 3000 Mitarbeitende.

Coppetti erklärte, dass viele Aspekte des Start-up-Lebens romantisiert würden. Vielmehr gehe es darum, den Überlebenskampf zu meistern. Ein Wendepunkt für On war das Jahr 2014, als das Unternehmen erstmals schwarze Zahlen schrieb. Seitdem habe sich On zu einem börsennotierten Unternehmen gewandelt, das sich in einem ständigen Professionalisierungsprozess befindet. Diese Entwicklung bringe eine größere Arbeitsteilung mit sich und stelle die Innovationskraft des Unternehmens auf die Probe.

Zur Frage, warum On in den USA an der Börse notiert ist, antwortete Coppetti, dass in der Schweiz nur das eigene Unternehmen zu den Sportartikelherstellern zähle, während es in den USA zahlreiche Wettbewerber gebe. Coppetti verglich diese Situation mit der Champions League im Fußball, in der die Besten ihre Kräfte messen.

Ein zentraler Punkt des Interviews war die Nachhaltigkeit. Coppetti räumte ein, dass es aufgrund globaler Produktions- und Lieferketten eine Herausforderung darstellt, nachhaltige und zirkuläre Produkte zu gewährleisten. Es sei notwendig, mit verschiedenen Partnern zusammenzuarbeiten und auch die Verbraucher in diesen Prozess einzubeziehen. Er betonte: „Es ist ein langer Weg und erfordert viel Energie und Geduld.“

In Bezug auf die Gewinnmarge verteidigte Coppetti die Preisgestaltung von On als gerechtfertigt, da es sich um Premium-Produkte handele. Die Käufer seien bereit, einen höheren Betrag zu zahlen, um in Innovationen zu investieren. Er gab zu bedenken, dass die Preise möglicherweise steigen könnten, je nach Marktentwicklung, und dass On-Produkte im Vergleich zu Nike-Produkten in der Regel doppelt so teuer seien. Dies ergebe sich aus der begrenzten Produktionsmenge, die On als etwas Besonderes positioniere.

Coppetti ging auch auf das Klischee ein, On sei eine „Altherrenmarke“. Er stellte klar, dass diese Wahrnehmung vor allem in der Schweiz vorherrscht. In den USA hingegen erfreuen sich On-Produkte unter der jüngeren Generation großer Beliebtheit und werden zunehmend als Lifestyle-Produkt wahrgenommen. Durch die Diversität des Produktangebots wolle das Unternehmen diesem Klischee entgegenwirken.

Für die Zukunft hat Coppetti ehrgeizige Pläne. Die Partnerschaften mit Swiss-Ski und Swiss Olympic seien entscheidend, um auch den Nachwuchs im Sport zu fördern. Zusätzlich kündigte er die Eröffnung eines neuen Flagship Stores in Zürich an, der im kommenden Frühjahr in den Räumlichkeiten von Musik Hug eröffnet werden soll. Diese Expansion zeigt, dass On nicht nur weiterhin wachsen, sondern auch die Verbindung zu jüngeren Zielgruppen stärken möchte.