Gesundheit

Okuläre Toxizität bei der Behandlung von Kopf-Hals-Tumoren: Ein unterschätztes Risiko für Patienten

2025-04-01

Autor: Nina

Kopf-Hals-Tumoren, die weltweit zur siebthäufigsten maligne Tumorerkrankung zählen, umfassen Karzinome im Mundraum, Pharynx, Larynx sowie in den Nasennebenhöhlen, der Nasenhaupthöhle und den Speicheldrüsen. Obwohl die durchschnittliche 5-Jahres-Überlebensrate bei etwa 50 % liegt, rückt zunehmend die Lebensqualität der Patienten in den Vordergrund der medizinischen Aufmerksamkeit. Während bisher vor allem funktionelle Beeinträchtigungen wie Schluck- und Sprachstörungen im Fokus standen, wurde die Problematik der Sehstörungen nach Therapie nicht ausreichend erforscht.

Die okulären Nebenwirkungen, die nach solchen Behandlungen auftreten können, sind vielfältig. Dazu gehören Bedingungen wie Katarakte, Glaukome, lokale Gewebeschäden sowie Symptome wie Augenschmerzen, Tränenfluss, und Photophobie. Einige Untersuchungen legen nahe, dass Sehstörungen nach wirtschaftlichem Stand der Forschung häufiger vorkommen als bislang angenommen.

Eine aktuelle Querschnittsstudie untersuchte die okuläre Toxizität nach der Behandlung von Patienten mit Kopf-Hals-Krebs. 114 Patienten wurden befragt und die Ergebnisse mittels des National Eye Institute Visual Functioning Questionnaire (NEI-VFQ 25) erfasst. Erschreckenderweise gaben 47 % der Patienten an, nach Abschluss ihrer Therapie Veränderungen in ihrer Sehkraft bemerkt zu haben. Von diesen hatten 72,34 % eine Chemotherapie erhalten und 91,59 % waren bestrahlt worden.

Die Analysen zeigen signifikante Unterschiede zwischen den Betroffenen. Patienten mit Sehstörungen erzielten geringere NEI-VFQ-Werte und waren tendenziell jünger. Außerdem erhielten sie deutlich häufiger Steroidbehandlungen. Auch die Rate an okulären Symptomen wie Schmerzen, Trockenheit und Doppelbildern war bei diesen Patienten signifikant höher.

Aufgrund dieser Ergebnisse empfehlen die Studienautoren dringend, Routine-Augenuntersuchungen in die Nachsorge für Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren zu integrieren. Frühzeitige Diagnosen und Behandlungen könnten nicht nur die Lebensqualität erheblich steigern, sondern auch das Risiko langfristiger Komplikationen erheblich mindern.

Fazit: Es ist unerlässlich, die okuläre Gesundheit nach der Behandlung von Kopf-Hals-Tumoren ernst zu nehmen. Nicht nur für die medizinische Versorgung, sondern auch für die Lebensqualität der Patienten ist es von Bedeutung, Sehstörungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.