Novartis sagt Wandkalender adieu, Barry Callebaut setzt auf virtuelle Versammlungen – Ein Blick hinter die Kulissen der Schweizer Unternehmen
2024-11-14
Autor: Laura
In Basel war der Wandkalender von Novartis über viele Jahre hinweg eine geschätzte Tradition. Jedes Jahr erhielten die Aktionäre, also die Eigentümer des Pharma-Giganten, einen prunkvollen Wandkalender, der mit beeindruckenden Fotos passend zu den 12 Monaten gestaltet war. Diese Geste erfreute sich großer Beliebtheit und war ein kleines, aber feines Präsent mit großer Wirkung.
Doch nun hat das Management von Novartis entschieden, diese Tradition abzuschaffen. Der Grund dafür ist die verstärkte Ausrichtung auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz. "Im Rahmen unserer Strategie für ökologische Nachhaltigkeit haben wir robuste Ziele zur Reduktion von Abfall und Kohlenstoffemissionen in unseren eigenen Betrieben und denen unserer Zulieferer eingeführt", erläutert eine zuständige Stelle gegenüber einem Aktionär. "Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, die Produktion des jährlichen Novartis Wandkalenders einzustellen."
Ein weiterer bedeutender Schritt in Richtung Digitalisierung wird von Barry Callebaut, einem weiteren Schwergewicht der Schweizer Wirtschaft, vollzogen. Das Unternehmen hinter vielen der bekanntesten Schokoladenmarken wird im nächsten Jahr ihre physische Generalversammlung streichen und stattdessen vollständig auf eine virtuelle Übertragung umstellen. Dies geschieht trotz initialer Versprechungen, dass die virtuelle Mitarbeiterpräsenz lediglich eine zusätzliche Option sein sollte.
Aktuell hat Barry Callebaut angekündigt, dass ab 2025 keine persönlichen Treffen mit den Aktionären mehr stattfinden werden. Dies sorgt nicht nur für ernste Diskussionen unter den Aktionären, sondern insbesondere für einen gewissen Unmut über das Verlosen der begehrten traditionellen Dessertbuffets, die stets ein Höhepunkt der Veranstaltungen waren. "Das Dessertbuffet war Weltklasse, und jetzt gibt es das nicht mehr?", so ein enttäuschter Aktionär.
Diese Entwicklungen spiegeln den Trend wider, dass Unternehmen verstärkt auf digitale Formate setzen und damit auch traditionsreiche Veranstaltungen neu definieren. Die Frage bleibt, wie diese Veränderungen die Beziehung zwischen Unternehmen und Aktionären langfristig beeinflussen werden. Werden sie die Bindung stärken oder eher schwächen? Ein Blick auf die kommenden Anlässe könnte hier Aufschluss geben.