
Neuer Zwischenstand zum Ukraine-Krieg: Selenskyj berichtet von totem Dreijährigen nach russischem Angriff
2025-04-08
Autor: Alina
Russland und Ukraine führen fortlaufende Drohnenangriffe
In der Nacht haben Russland und die Ukraine einander erneut mit zahlreichen Kampfdrohnen attackiert. Über der östlichen Großstadt Charkiw wurden laut Bürgermeister Ihor Terechow über 20 Explosionen verzeichnet. An mehreren Stellen brach ein Feuer aus, und erste Berichte sprechen von zwei Verletzten.
Die südliche Stadt Dnipro war ebenfalls betroffen, wo mindestens 14 Personen verletzt wurden, so der Rundfunksender Suspilne.
Ukrainische Drohnenangriffe über russischen Gebieten
Nach einer kurzen Ruhepause nutzte die Ukraine wieder die Gelegenheit zu einem großangelegten Drohnenangriff, wie das russische Militär meldete. Die Ziele und die Auswirkungen dieser Angriffe sind bisher nicht vollständig bekannt. Laut russischen Angaben wurden in den Regionen Rostow, Woronesch und Pensa sowie über der Krim und dem Schwarzen Meer ukrainische Drohnen abgefangen. Zudem kam es am Flughafen Uljanowsk zu vorübergehenden Einschränkungen im Flugverkehr.
US-Truppenabzug von Flughafen Rzeszow in Polen
Die USA planen den Abzug ihrer Truppen vom polnischen Militärflughafen Rzeszow und deren Verlegung an andere Standorte in Polen. Dies ist Teil einer umfassenden Strategie zur Optimierung von Militäroperationen, wie das US-Oberkommando in Wiesbaden mitteilte. Der Schritt sei mit Polen und anderen NATO-Partnern abgestimmt worden. Kommandeur Christopher Donahue erklärte, dass dies auch eine Gelegenheit sei, „dem amerikanischen Steuerzahler Dutzende Millionen Dollar zu sparen.“
Der Flughafen Rzeszow spielt eine entscheidende Rolle als logistische Drehscheibe für die Militärhilfe des Westens an die von Russland angegriffene Ukraine. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs 2022 wurden dort US-Soldaten mit Patriot-Abwehrsystemen stationiert.
Polen und andere NATO-Partner übernehmen den Schutz des Flughafens, während die Militärhilfe für die Ukraine über Rzeszow fortgesetzt wird. In der Nähe des Flughafens sind seit Januar zwei Patriot-Staffeln der Bundeswehr im Einsatz.
Zahl der Todesopfer in Krywyj Rih steigt dramatisch
Nach einem brutalen russischen Raketenschlag auf die Industriestadt Krywyj Rih ist die Zahl der Todesopfer auf 18 gestiegen, darunter neun Kinder. Der Militärgouverneur des Gebiets Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, berichtete, dass insgesamt 61 Menschen verletzt wurden. Unter den Verletzten befinden sich auch zwei Kleinkinder und mehrere Senioren in kritischem Zustand. Lyssak forderte, dass für solche Taten nie Vergebung gegeben werden könne.
Selenskyj, der aus Krywyj Rih stammt, äußerte sich auf Telegram zu dem Angriff, der Wohngebiete und einen Spielplatz getroffen hat. Die ukrainische Regierung verlangt eine klare internationale Antwort auf diese Angriffe und weist die russischen Behauptungen zurück, der Angriff habe ein militärisches Ziel gehabt.
Selenskyj drängt auf stärkeren Luftschutz und Unterstützung von den Verbündeten. Er betonte, dass die täglichen Angriffe Russlands zeigen, dass Frieden nicht gewollt ist. „Jede Rakete, jeder Drohnenangriff beweist, dass Russland nur Krieg will“, schrieb er.
Dringlichkeitssitzung im UNO-Sicherheitsrat
Vor dem Hintergrund dieser tragischen Vorfälle hat Kiew eine Dringlichkeitssitzung im UNO-Sicherheitsrat einberufen, um die internationale Gemeinschaft auf die Angriffe zu sensibilisieren und um Unterstützung zu bitten. Die ukrainische Außenminister Andrij Sybiha betonte, dass die hohe Zahl an Kindertoten ein erschreckendes Zeichen dafür ist, wie dringend der internationale Druck auf Russland erhöht werden muss.
Ein weiterer besorgniserregender Aspekt ist ein möglicher russischer Cyberangriff auf Organisationen in Deutschland, der deutsche Behörden beschäftigt. Es wird berichtet, dass Hackerkontakte zu den Vorkommnissen bei der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde zurückverfolgt wurden, während andere Organisationen ähnliche Bedrohungen erlebten.
Präsident Selenskyj kündigte zudem Operationen an, um die Position der Ukraine in den umstrittenen Grenzgebieten zu sichern und Russlands Präsenz dort zu destabilisieren. Die Situation bleibt angespannt, und die internationalen Reaktionen scheinen nach wie vor entscheidend für den Verlauf des Konflikts zu sein.