Neuer Vertrag in Bern: Veloverleih kostet Steuerzahler Millionen – hier sind die Details!
2025-01-20
Autor: Alina
In einer überraschenden Wendung wird das beliebte Veloverleihsystem von Publibike in Bern bald ein kostenpflichtiges Vergnügen für die Steuerzahler. Während die Stadt bisher keine Kosten für den Verleih trug, wird der Anbieter ab 2026 Zuschüsse von jährlich 440.000 Franken erhalten. Dies könnte die Stadtkasse über die nächsten acht Jahre mit insgesamt rund 3,5 Millionen Franken belasten.
Trotz dieser Änderung ist das Interesse an den Leihvelos ungebrochen: Im vergangenen Jahr nutzten die Bürger das Angebot für über 1,7 Millionen Fahrten. Um das System noch attraktiver zu gestalten, sind neue Stationen sowie zusätzliche Fahrräder und eine verbesserte Ausstattung geplant. Das Jahresabo soll zudem günstiger werden: Statt 99 Franken wird es nur noch 69 Franken kosten.
Die Stadt Bern plant, das Netz mit einem Kredit von 7,6 Millionen Franken auszubauen. Die Abstimmung darüber findet am 9. Februar statt. Kritiker, wie der FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen, argumentieren, dass es nicht Aufgabe des Staates sei, solche Projekte zu finanzieren. Er befürchtet, dass durch die neuen Zuschüsse die ursprünglichen Versprechen von Publibike, ohne staatliche Hilfe auszukommen, in den Hintergrund gedrängt werden.
Im Gegensatz dazu sieht der Berner Verkehrsdirektor Matthias Aebischer (SP) in dem Veloverleihsystem eine essenzielle Maßnahme zur Förderung des umweltfreundlichen Verkehrs. Er betont, dass Städte wie Zürich bereits erfolgreich ähnliche Modelle implementiert haben und Publibike dort pro Jahr fast eine Million Franken erhält.
Das neue Konzept für die "Velo Region Bern" sieht vor, etwa 1000 zusätzliche Fahrräder, darunter 70 Prozent E-Bikes, zu beschaffen. Die Reichweite der E-Bike-Akkus soll sich ebenfalls verdoppeln, sodass längere Fahrten möglich sind. Insgesamt haben 14 Vororte Interesse gezeigt, an dem Projekt teilzunehmen, darunter beliebte Gemeinden wie Köniz und Ittigen sowie abgelegenere Orte wie Vechigen oder Kehrsatz.
Bleibt abzuwarten, wie die Bevölkerung auf die vorgeschlagenen Änderungen reagiert – wird der Steuerzahler bereit sein, für ein nachhaltiges Mobilitätsangebot in Bern zu bezahlen?