Nasenspray als Waffe gegen Alzheimer? Neueste Studie weckt Hoffnung
2024-12-06
Autor: Noah
Eine bahnbrechende Untersuchung zeigt ermutigende Ergebnisse: Ein einfaches Nasenspray könnte den Fortschritt von Alzheimer um erstaunliche 15 Jahre verlangsamen.
In College Station fand eine Studie mit an Alzheimer erkrankten Mäusen heraus, dass eine Nasenspray-Behandlung signifikant zu einer Reduzierung von Entzündungswerten und einer spürbaren Verbesserung der Gedächtnisleistung führt. Besonders bemerkenswert ist, dass diese positiven Effekte noch Monate nach Beendigung der Therapie beobachtet werden konnten. Diese Forschung bietet einen vielversprechenden Ansatz in der Alzheimer-Behandlung und könnte den Verlauf der Krankheit revolutionieren.
Alzheimer ist die häufigste Form von Demenz und galt lange als unheilbar. Seinen Ursprung hat die Krankheit in schädlichen Proteinablagerungen, hauptsächlich Amyloid-Proteinen, die zu kognitiven Störungen, Gedächtnisverlust und Depressionen führen. Ein entscheidender Faktor bei der Entstehung der Krankheit sind die Mikroglia, die Immunzellen des Gehirns, die normalerweise Abfallprodukte beseitigen, bei Alzheimer-Patienten jedoch eine schädliche Rolle übernehmen. Sie entzünden sich chronisch und greifen die Nervenzellen an, was zu einem fortschreitenden Zelltod führt.
Ashok K. Shetty, Mitautor der Studie, betont, dass eine langanhaltende Aktivierung der Mikroglia deren normale Funktion beeinträchtigt und somit Neuronen schädigt. In der aktuellen Studie der Texas A&M University wurden hiPSC-NSC-EVs eingesetzt, entzündungshemmende extrazelluläre Vesikel, die über die Nase verabreicht werden können. Diese Vesikel könnten entscheidend dazu beitragen, die Fortschritte der Krankheit zu verlangsamen und Symptome zu lindern.
Die Untersuchung mit dem Titel „Extracellular vesicles from human-induced pluripotent stem cell-derived neural stem cells alleviate proinflammatory cascades within disease-associated microglia in Alzheimer’s disease“ wurde am 5. November 2024 im Journal of Extracellular Vesicles veröffentlicht. Die Wissenschaftler arbeiteten mit genetisch veränderten Mäusen zur Alzheimer-Forschung und verglichen deren Werte mit Kontrollgruppen, die entweder gesund waren oder ein Placebo erhielten. Nach drei Wochen begannen Verhaltenstests, die einen Monat in Anspruch nahmen und die kognitive Funktion sowie die Stimmung der Tiere untersuchten.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Behandlung mit hiPSC-NSC-EVs die Entzündungen im Gehirn signifikant senkt und die Ablagerungen von Aβ-Plaques sowie p-Tau im Hippocampus vermindert, was zu einer besseren kognitiven Funktion und Stimmung auch in fortgeschrittenen Krankheitsstadien führt. Besonders bemerkenswert ist, dass die positiven Effekte bis zu zwei Monate nach der letzten Behandlung anhalten.
Die Forscher sind optimistisch, dass die Therapie langfristige Vorteile bieten könnte. Studien-Mitautor Shetty äußert die Hoffnung, dass schwere kognitive Probleme um 10 bis 15 Jahre nach der Diagnose verzögert werden können.
Trotz der vielversprechenden Ergebnisse gibt es jedoch noch Herausforderungen zu bewältigen: Die Langzeitwirkungen der intranasalen EVs-Behandlung sind unklar und die Übertragbarkeit der Mäusestudienresultate auf den Menschen muss noch erforscht werden. Steven Allder, ein unabhängiger Experte, fordert eine sorgfältige Untersuchung möglicher Nebenwirkungen, wie zum Beispiel Veränderungen in der Aktivität von Immunzellen oder der Immunreaktion des Gehirns.
Weitere Forschungen sind in diesem Bereich dringend notwendig. Ein zukunftsweisender Schritt in der Alzheimer-Therapie wurde gemacht – jetzt stehen wir erst am Anfang einer aufregenden Reise, die das Potenzial hat, das Leben von Millionen von Menschen zu verändern. Und eine frühzeitige Diagnose bleibt der Schlüssel: Je früher Alzheimer erkannt wird, desto besser können Therapien eingesetzt werden.