Wissenschaft

NASA erklärt den Absturz des Mars-Hubschraubers „Ingenuity“ – Was wirklich geschah!

2024-12-22

Autor: Mia

Der Mars-Hubschrauber „Ingenuity“ hat seine Mission auf dem roten Planeten überdurchschnittlich gut gemeistert. Doch bei seinem 72. Flug kam es zu einem unerwarteten Absturz, der nun von der NASA untersucht wird.

Der „Ingenuity“-Helikopter, der als erstes gesteuertes Fluggerät auf einem anderen Planeten Geschichte schrieb, stürzte vor fast einem Jahr auf dem Mars ab. Dies geschah, als seine Navigationssysteme von einem flachen und strukturarmen Gelände verwirrt wurden. Der Aufprall war so heftig, dass Teile seiner Rotorblätter abbrachen, was bei der NASA zur ersten umfassenden Untersuchung eines Flugzeugabsturzes auf einem anderen Planeten führte.

Ursprünglich wurde „Ingenuity“ als Versuch konzipiert, um zu beweisen, dass flugfähige Drohnen auch in der dünnen Marsatmosphäre funktionsfähig sind, die lediglich etwa ein Prozent der Dichte der Erdatmosphäre aufweist. Geplant war zunächst ein Einsatz über fünf Flüge innerhalb von 30 Marstagen. Doch die Ergebnisse waren überwältigend: „Ingenuity“ flog fast drei Jahre lang und legte über 16 Kilometer zurück.

„Wir haben „Ingenuity“ weiter, höher und schneller betrieben, als wir es jemals für möglich gehalten hätten“, erklärte Travis Brown, Ingenieur am NASA Jet Propulsion Laboratory, bei einer Pressekonferenz während der Jahrestagung der American Geophysical Union in Washington, D.C.

Ein entscheidender Moment war im April 2021, als „Ingenuity“ seinen ersten Flug absolvierte und 10 Fuß (etwa 3 Meter) in die Höhe schwebte – ein Moment, den die NASA als „Wright-Brüder-Moment“ feierte.

Allerdings begannen die Probleme während seines 70. Fluges. In einem Gebiet mit nur wenigen markanten Orientierungspunkten versagte das visuelle Navigationssystem. Bei seinem 71. Flug führte dies zu einer Notlandung, die hart ausfiel und einen Sandwirbel verursachte.

Schlussendlich stieg „Ingenuity“ am 18. Januar erneut auf, für seinen 72. Flug, den die NASA als „kurzen vertikalen Sprung“ bezeichnete. Die Drohne schwebte 4,5 Sekunden lang 40 Fuß (ca. 12 m) hoch, doch die Kommunikation brach plötzlich ab. Die NASA kam zu dem Schluss, dass „Ingenuity“ aufgrund von Navigationsproblemen mit hoher Geschwindigkeit auf einen Hang prallte. Dabei wurde ein Teil eines Rotorblattes etwa 15 Meter entfernt geschleudert.

Die Karussell-Fahrt von „Ingenuity“ auf dem Mars ist jedoch nicht zu Ende. Trotz des Absturzes sendet die Drohne weiterhin Daten. Ingenieur Havard Grip stellte fest: „Es gibt keine Blackbox und keine Augenzeugen für diesen Unfall, der mehr als 100 Millionen Meilen entfernt geschah. Wir haben nun herausgefunden, wo die Grenzen von „Ingenuity“ liegen.

Der Hubschrauber liegt zwar „für die Ewigkeit geparkt“, aber er bleibt nützlich und agiert jetzt als Wetterstation auf dem Mars. Dies eröffnet neue Perspektiven für zukünftige Missionen und liefert wertvolle Daten über die klimatischen Bedingungen des roten Planeten. Die NASA plant bereits neue und aufregende Missionen, die von den Erfahrungen mit „Ingenuity“ profitieren werden.