Bundesrat Albert Rösti hat sich am Sonntagabend teilweise von seiner kontroversen Aussage distanziert, bei den US-Wahlen zu Donald Trump zu tendieren. In einem Interview mit dem Westschweizer Fernsehen RTS erklärte er, dass es unangebracht sei, als Bundesrat zu Wahlen im Ausland Stellung zu nehmen. Dabei sei die persönliche Meinung des Politikers durchgekommen.

Rösti gab zu Protokoll, dass seine Antwort an einen Schüler eher als private Meinung zu verstehen sei: "Ich habe auf die Frage eines Schülers geantwortet und bin mir bewusst, dass es die Aufgabe eines Bundesrates ist, Wahlen im Ausland neutral zu betrachten."

Bei einem Austausch mit Schülern in Basel hatte er zuvor geäußert, dass er am 5. November „eher zu“ Trump tendiere. Dies führe seiner Meinung nach zu mehr Frieden in der Ukraine, da Trump während seiner Amtszeit keinen Krieg geführt habe. Allerdings räumte er ein, dass die Persönlichkeit des Republikaners problematisch sei, was auf gemischte Reaktionen stieß.

Die Äußerungen Rösti wurden scharf kritisiert. Politologe Michael Hermann bezeichnete sie als „aus diplomatischer Sicht problematisch“. Bundespräsidentin Viola Amherd verteidigte hingegen die Position des Bundesrates und betonte, dass es den Wählerinnen und Wählern in den USA zustehe, über ihre Führung zu entscheiden. "Wir mischen uns nicht ein und arbeiten mit den demokratisch gewählten Staatsoberhäuptern zusammen," so Amherd.

Zusätzlich hat Rösti betont, dass die Schweiz die Neutralität wahren muss und dass solche Kommentare nicht die offizielle Haltung der Schweizer Regierung widerspiegeln sollten. Der Vorfall wirft Fragen zur Rolle der Schweizer Politik in internationalen Angelegenheiten auf, insbesondere in Hinblick auf die Beziehungen zu den USA. Ein einheitlicher und neutraler Ansatz könnte für die Schweiz entscheidend sein, um in globalen Fragen Gehör zu finden und ihre Neutralität zu bewahren.

Die Diskussion um die Äußerungen wird weiterhin kontrovers geführt, während die bevorstehenden Wahlen in den USA auch in Europa beobachtet werden. Sei gespannt, wie sich die Situation entwickelt und welche Auswirkungen dies auf die Schweiz haben könnte.