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Mutter in Deutschland zu 17 Monaten Haft verurteilt: Entführung ihres eigenen Sohnes sorgt für Entsetzen

2024-11-08

Autor: Sofia

Ende Oktober 2023 musste eine Mutter aus Deutschland, Selina G.*, sich vor Gericht wegen Kindesentführung verantworten. Laut der Anklage habe sie ihren Sohn Noel* von der Schweiz nach Deutschland entführt. In Deutschland fand sie Unterschlupf bei Maximilian Eder, einem bekannten Mitglied der Reichsbürgerbewegung, der bizarre Theorien über die angebliche Entführung von Kindern durch Schweizer in unterirdischen Tunneln verbreitet.

In einem Interview mit dem «Blick» äußerte Selina G., dass sie ihre Entscheidung, nach Deutschland zu reisen, bereue und sich dafür entschuldige. Ihr wurde vor drei Jahren das Sorgerecht für Noel entzogen, was sie bereits als die „größte Strafe“ empfindet.

Der Fall begann während der Corona-Pandemie. Ihr damals fünfjähriger Sohn Noel musste aufgrund von Selina G.s Widerstand gegen die Corona-Maßnahmen zu Hause bleiben, was zu Problemen mit der zuständigen Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) führte. In der Folge lebte Noel häufiger bei seinem Vater, der das Sorgerecht besitzt. Der Mutter fielen daraufhin beunruhigende Veränderungen im Verhalten ihres Sohnes auf, die sie als stark sexualisiert beschrieb. Da sie den Behörden nicht mehr vertraute, suchte sie nach alternativen Möglichkeiten, um ihre Sorgen zu klären. Die Ermittlungen der Behörden ergaben schließlich keine Hinweise auf Misshandlungen durch den Vater.

Während Noel die Herbstferien bei ihr verbrachte, reiste Selina G. ohne Wissen des Vaters zu Eder. Sie behauptete, es sei lediglich um eine „Abklärung“ ihrer Verdachtsmomente gegangen, die sie von Eder erhofft hatte. „Nach dieser Abklärung wollte ich mit meinem Sohn zurückkehren“, verteidigte sich die Angeklagte.

Laut Anklage soll Selina G. von zwei weiteren Personen, Karolina C.* und Anita K.*, Unterstützung erhalten haben. Letztere soll Selina G. die Adresse von Eder gegeben haben. Trotz der vorliegenden Indizien bestreiten beide Frauen die Vorwürfe vehement.

Das Gericht verurteilte die Mutter schließlich zu 17 Monaten bedingter Haft, was in der Gesellschaft für massives Aufsehen sorgte und die Diskussion über Kinderschutz und Familienrecht neu entfachte. Experten weisen darauf hin, dass solche Fälle nicht nur die betroffenen Kinder, sondern auch die ganze Familie nachhaltig beeinflussen können.