
Familie in Biel leidet unter Nachbar-Terror: Drohungen und Vandalismus belasten den Alltag
2025-09-09
Autor: Emma
In Biel wird eine Familie seit Wochen von ihrem Nachbarn gedrängt und terrorisiert. Vandalismus, Drohungen und Stalking bestimmen ihren Alltag, und die Polizei sieht sich nicht zuständig. Nun hat die Familie schließlich Anzeige erstattet.
Eine verzweifelte Mutter berichtet, dass sie seit zwei Wochen kaum noch schlafen kann. Ihr Nachbar drängt sie nicht nur mit Drohungen, sondern beschmiert auch ihr Auto und blockiert routinemäßig die Ausfahrt. Zu allem Überfluss hat er sogar selbstgebastelte Gräber in ihrem Garten aufgestellt.
Alles begann am 23. August, als die Mutter morgens einen unbekannten Mann in ihrem Garten entdeckte. „Er saß da, aß Katzenfutter und rauchte einen Joint“, erinnert sie sich. Kurz darauf wurde der Mann neuer Mieter in einem Studio des Nachbargebäudes, das zuvor jahrelang leer gestanden hatte.
Seither ist die Familie von ständigen Belästigungen geplagt. Der Nachbar beschmiert den Eingangsbereich mit Schimpfwörtern und blockiert manchmal absichtlich den Zugang mit seinem Auto. Es ist nicht selten, dass er vor dem Küchenfenster steht und sie anschreit.
Besonders hart trifft die Situation die sechsjährige Tochter. Sie verlässt nur noch mit heruntergelassenen Storen ihr Zimmer, spielt nicht mehr draußen und wird sogar mit dem Auto in den Kindergarten gebracht.
Trotz mehrfacher Anfragen bei der Polizei erhielt die Familie wenig Hilfe. Die Beamten erklärten, dass Drohungen und Sachbeschädigung oft Antragsdelikte seien, was bedeutet, dass eine Anzeige notwendig sei.
Die Verwaltung aus Zürich, die für die Wohnungen zuständig ist, verweist die Familie ebenfalls an die Polizei und will aus „Schutz der Mieter“ keine Stellungnahme abgeben.
Die Familie lebt seit 20 Jahren in ihrer Wohnung. Jetzt fühlen sie sich gezwungen, nach einem neuen Zuhause zu suchen. „Ich fühle mich in meiner eigenen Wohnung gefangen“, gesteht die Mutter. Selbst die Katzen trauen sich kaum noch nach draußen. Ein anderer Mieter hat ihr geraten, eine gemeinsame Beschwerde an die Verwaltung zu verfassen.
Inzwischen hat sich die Familie an die Opferhilfe gewandt. Diese stellt ihnen einen Anwalt zur Seite. Am Montag hat die Bielerin zudem Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft eingereicht. „Ich hoffe, dass die täglichen Drohungen bald ein Ende finden“, sagt sie mit einem Hauch von Verzweiflung.