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Mohammed Al-Fayeds Missbrauchsskandal: War das britische Königshaus informiert?

2024-09-23

Autor: Nina

Mohammed Al-Fayed steht posthum im Verdacht, mindestens 37 Frauen sexuell belästigt und fünf von ihnen vergewaltigt zu haben. Die britische BBC-Dokumentation „Al-Fayed: Predator at Harrods“ hat diesen Skandal nun öffentlich gemacht und bringt die greifbaren Vorwürfe ans Licht. Fünf ehemalige Angestellte von Harrods berichteten von Vergewaltigungen, während weitere 13 Frauen angaben, von ihrem Chef sexuell belästigt worden zu sein.

Eine Interviewte bezeichnete Al-Fayed als „Monster“ und „sexuelles Raubtier“, das seine Angestellten wie „Spielzeuge“ behandelt habe. Die Schwere der Anschuldigungen hat sogar im britischen Königshaus Erstaunen ausgelöst. Ein royal Mitarbeiter merkte an, dass viele am Hof schon lange gewusst hätten, dass etwas nicht stimme, jedoch das Ausmaß der Vorwürfe viele überraschte.

Die Verbindungen Al-Fayeds zur königlichen Familie sind stichhaltig, insbesondere da er der Vater von Dodi Al-Fayed war, der in einer Beziehung mit Prinzessin Diana stand. Nach dem tödlichen Autounfall von Diana und Dodi 1997 könnte es Aussagen geben, die auf eine tiefere Verbindung und mögliche Wissenstransfers des Königshauses hinweisen.

Überraschend ist auch, dass die Polizei bereits vor Jahren von Vorwürfen wusste, die gegen Al-Fayed erhoben wurden. Trotz eines sexuellen Übergriffs im Jahr 2008 und einer Vergewaltigungsklage 2013 beschloss die Crown Prosecution Service, nicht zu ermitteln. Der damalige Leiter des CPS war Keir Starmer, der heute als Premierminister von Großbritannien amtlich ist. Starmer hat durch einen Sprecher verlauten lassen, dass ihm die Vorwürfe damals nicht bekannt waren.

Der gegenwärtige Besitzer von Harrods hat sich entsetzt über die Vorwürfe gezeigt und betont, dass die Opfer im Stich gelassen wurden. Eine spezielle Anlaufstelle für Betroffene wurde eingerichtet. Inzwischen wurden bereits weitere 150 Meldungen an die Anwälte des Falls übermittelt, darunter auch Geschichten von Überlebenden und Zeugen.

Die schwerwiegenden Vorwürfe gegen Al-Fayed werfen Fragen auf, warum der Palast und die Polizei nicht früher reagierten und welche Verantwortung sie letztlich tragen. Der Fall entwickelt sich zu einem der größten Missbrauchsskandale in der britischen Geschichte, der Parallelen zu anderen bereits aufgedeckten Fällen wie denen von Jeffrey Epstein oder Harvey Weinstein aufweist.

Sollten die Enthüllungen weitere Schritte zur Aufklärung und Gerechtigkeit nach sich ziehen, werden sie sicherlich weiterhin die Öffentlichkeit und die Medien beschäftigen.