Wissenschaft

Militärforschung: Hochschulen unter Druck – Ein essentielles Thema für die Zukunft

2025-01-19

Autor: Sofia

Einleitung

Berlin. Im Zuge des aktuellen Wahlkampfs wird die Debatte über militärische Forschung an Hochschulen immer intensiver. Bettina Martin, die Präsidentin der neuen Wissenschaftsministerkonferenz und Mitglied der SPD, hat zuletzt betont, dass ein Ausschluss von ‚Dual Use‘-Forschung in der heutigen Zeit nicht mehr realistisch ist. In einem Interview mit dem Handelsblatt erklärte sie: „Die Zeiten, in denen wir klar zwischen militärischer und nicht militärischer Forschung unterscheiden konnten, sind wohl vorbei.“

Aktuelle Entwicklungen

Diese Aussagen spiegeln einen aktuellen Trend wider, den auch Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) genau verfolgen. Beide Politiker suchen aktiv den Dialog mit der Rüstungsindustrie, die stark auf innovative Forschung angewiesen ist.

Dringlichkeit der Diskussion

Hans Christoph Atzpodien, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (BDSV), unterstreicht die Dringlichkeit dieser Diskussion: „Es ist völlig aus der Zeit gefallen, dass etwa 70 deutsche Hochschulen noch immer militärische und rüstungsrelevante Forschungsprojekte ablehnen. Es ist mehr als überfällig, dass auch deutsche Hochschulen die Realität anerkennen und ihre Zivilklauseln abschaffen, wo immer sie noch gelten.“

Internationale Perspektive

Im internationalen Vergleich spielt militärische Forschung in vielen Ländern eine zentrale Rolle und bringt massive finanzielle Mittel für Hochschulen mit sich. Hierbei geht es nicht nur um die Entwicklung von Waffensystemen, sondern insbesondere um die Erforschung von Dual-Use-Gütern. Diese Güter können sowohl zivil als auch militärisch verwendet werden. Die Liste umfasst Technologien von Messtechnik über Drohnen bis hin zu Materialforschung und Künstlicher Intelligenz.

Beispielhafte Dual-Use-Forschung

Ein Beispiel für erfolgreiche Dual-Use-Forschung ist das Engagement in der Drohnentechnologie, die sowohl für militärische Überwachung als auch für humanitäre Einsätze eingesetzt werden kann. Angesichts der globalen Sicherheitslage stellen viele Länder zunehmend öffentliche Mittel für militärische Forschung bereit, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Zukunftsausblick

Die Frage bleibt: Wie werden sich deutsche Hochschulen positionieren, und sind sie bereit, das Potenzial militäres Forschung zu nutzen, um innovative Technologien zu entwickeln? Die Diskussion über Ethik, Verantwortung und den zukünftigen Kurs der akademischen Forschung in Deutschland steht erst am Anfang.