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Migros-CEO Mario Irminger kündigt drastische Maßnahmen gegen Einkaufstourismus an

2025-01-06

Autor: Lukas

Migros-Konzernchef Mario Irminger hat sich klar für eine stärkere Beschränkung des Einkaufstourismus ausgesprochen. In einem Interview mit "CH Media" erklärte er: "Eine Senkung der Mehrwertsteuer-Freigrenze auf 50 Franken wäre ideal gewesen." Die neue Regelung, die am 1. Januar 2025 in Kraft tritt, verringert die Freigrenze für Einkäufe im Ausland von 300 auf 150 Franken. Irminger sieht hierin einen Schritt in die richtige Richtung, um den Einkaufstourismus einzudämmen und die Schweizer Wirtschaft zu unterstützen.

Für das Jahr 2024 zeigt sich der Migros-Chef optimistisch. Laut seinen Schätzungen wird der Umsatz leicht über den 32 Milliarden Franken des Vorjahres liegen. Das operative Ergebnis dürfte stabil oder sogar besser ausfallen als im Jahr 2023, als die Migros aufgrund hoher Sonderabschreibungen nur einen Gewinn von 175 Millionen Franken erzielte. Solche Belastungen seien für das kommende Jahr nicht zu erwarten, so Irminger.

Die Migros bleibt weiterhin eng mit der Schweizer Bevölkerung verbunden. Irminger betont, dass praktisch jeder Haushalt eine Verbindung zur Migros hat. Diese Verbindung gehe über den Einkauf hinaus: Viele Haushalte mit Migrationshintergrund lernen die Migros über die angebotenen Sprachkurse kennen, die eine wichtige Brücke zur Integration darstellen.

Trotz der zunehmenden Digitalisierung und der Verlagerung hin zu Online-Lösungen sind die Sprachkurse der Migros Klubschule nicht von den aktuellen Sparmaßnahmen betroffen. Irminger betont: "Die Sprachschulen sind nicht selbsttragend, aber sie sind eines der wichtigsten Elemente unseres kulturellen Engagements."

Migros plant zudem große Investitionen in den nächsten fünf Jahren. 350 bestehende Supermärkte sollen modernisiert werden, und es sind die Eröffnungen von 140 neuen Filialen geplant, was die Gesamtzahl von 790 auf 930 erhöhen würde. Allein für diese Neueröffnungen plant Migros, 2 Milliarden Franken zu investieren. Irminger ist sich bewusst, dass das ein herausforderndes Vorhaben ist, sieht jedoch gute Chancen, da die zehn Regionalgenossenschaften gut mit den lokalen Bauvorschriften vertraut sind. "Realistisch sind 30 Filialen pro Jahr," schloss Irminger.

In einer Zeit, in der viele Einzelhändler vor großen Herausforderungen stehen, setzt die Migros mit diesen Initiativen ein Zeichen für Wachstum und Stabilität in der Schweizer Wirtschaft. Werden diese ehrgeizigen Pläne zum Erfolg führen? Bleiben Sie dran – die Entwicklungen werden spannend bleiben!