Michelin in der Krise: Werkschließungen und Entlassungen im Visier
2024-11-10
Autor: Lara
In einer Zeit voller Herausforderungen kämpft der renommierte französische Reifenhersteller Michelin ums Überleben. Vor wenigen Tagen gab das Unternehmen bekannt, dass es in Frankreich mehrere Werke schließen wird. Dies folgt auf die bereits angekündigten Schließungen in drei deutschen Standorten - Karlsruhe, Homburg und Trier - die bis 2025 vollzogen werden sollen. Betroffen von den jüngsten Schließungen sind die Fabriken in Cholet und Vannes, was über 1000 Arbeitsplätze in Gefahr bringt.
Die hohen Energiekosten sind der Hauptgrund für die drastischen Maßnahmen. In den letzten Jahren haben sich die Preise für Industrieererdgas in Deutschland mehr als verdoppelt. Laut Statista fiel der durchschnittliche Preis im Jahr 2021 mit 2,95 € pro kWh extrem niedrig aus, aber schon 2023 stieg er auf 7,75 € pro kWh. Diese enormen Kostenbelastungen haben direkte negative Auswirkungen auf die Produktivität und die Gewinnspanne des Unternehmens.
Außerdem belasten die hohe Inflation in Frankreich und Europa, die in Frankreich im aktuellen Jahr bei 5,9 Prozent liegt, die Personalkosten zusätzlich. Rund 122 Mitarbeiter aus den Michelin-Kundenkontaktzentren für Deutschland, Österreich und die Schweiz müssen um ihre Anstellung bangen, da diese Abteilungen nach Polen verlagert werden sollen.
Die Auswirkungen der Schließungen auf den Sport sind noch ungewiss, doch Fans sollten aufhorchen: Michelin ist seit 2016 exklusiver Reifenlieferant für die MotoGP und dieser Vertrag läuft 2026 aus. Die Frage bleibt, ob diese Sparmaßnahmen auch die Projekte in der Welt des Sports negatively beeinflussen könnten. Bleibt abzuwarten, wie sich Michelin aus dieser Krise herausarbeiten wird und ob es Konsequenzen für die engagierten Sponsoring-Aktivitäten im Motorsport geben wird.