Gesundheit

Membranverankerung könnte der Schlüssel zur Bekämpfung von Proteinverklumpungen bei neurodegenerativen Erkrankungen sein

2025-01-06

Autor: Sofia

Einführung

Die Verklumpung von Proteinen steht im Zentrum zahlreicher neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson und Prionenerkrankungen, einschließlich der Creutzfeld-Jakob-Erkrankung. Ein interdisziplinäres Forschungsteam unter der Leitung von Prof. Dr. Jörg Tatzelt, der an der Ruhr-Universität Bochum in der Abteilung Biochemie Neurodegenerativer Erkrankungen arbeitet, hat kürzlich bahnbrechende Erkenntnisse über die Rolle von Lipidankern an der Außenseite von Nervenzellen gewonnen. Diese könnten künftig eine entscheidende Rolle in der Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze spielen.

Prionenerkrankungen und ihre Bedeutung

Prionenerkrankungen sind gefährliche, oft tödlich verlaufende Erkrankungen des Gehirns, die durch die Veränderung des zellulären Prionproteins (PrPC) in die pathogene Form PrPSc hervorgerufen werden. Auch wenn Prionenerkrankungen beim Menschen relativ selten sind, können genetische Mutationen erbliche Formen dieser Krankheiten auslösen. Eine wichtige Entdeckung des Forschungsteams ist, dass Membrananker die Faltung des Prionproteins stabilisieren und dessen Verklumpung signifikant reduzieren.

Forschungsmethoden

Die Wissenschaftler verwendeten modernste In-vitro- und Zellkulturmodelle, um tiefergehende Einblicke in die molekularen Mechanismen zu gewinnen. Ihre Forschung zeigt, dass, obwohl membranverankertes PrP stabil bleibt, es theoretisch durch bereits vorhandene Proteinaggregate zur Verklumpung angeregt werden könnte. „Dieses Erkenntnis gibt uns eine neue Perspektive und könnte erklären, wie infektiöse Prionenerkrankungen entstehen“, erläutert Professor Tatzelt.

Bedeutung für andere neurodegenerative Erkrankungen

Aktuelle Studien weisen darauf hin, dass die Mechanismen, die zur krankhaften Aggregation von Proteinen führen, auch mit anderen neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer in Verbindung stehen könnten. Diese Erkenntnisse könnten nicht nur dazu beitragen, die Ursachen von Prionenerkrankungen besser zu verstehen, sondern auch neue Ansätze für die Behandlung des Alzheimer-Syndroms zu entwickeln, wo ebenfalls Proteinaggregate eine zentrale Rolle spielen.

Forschungsunterstützung und Ausblick

Die Forschung wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie dem Exzellenzcluster Ruhr Explores Solvation (RESOLV) gefördert und in der angesehenen Zeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) veröffentlicht. Die Autoren glauben, dass ihre Arbeiten einen wichtigen Beitrag zum Verständnis komplexer neurodegenerativer Prozesse leisten und möglicherweise den Weg für zukünftige therapeutische Strategien ebnen können. Bleiben Sie dran für weitere spannende Entdeckungen in der Welt der Neurowissenschaften!