Nation

Mayday aus dem Spital Männedorf: Eine Alarmstimmung in der Goldküste

2025-04-02

Autor: Sofia

Die Goldküste ist in Aufruhr. Wie sich zeigt, stehen die Spitäler in der Region vor ernsthaften finanziellen Herausforderungen. Nachdem die Stadt Zürich vor fünf Jahren eine dreistellige Millionensumme für das Triemli-Spital abschreiben musste und die Defizite in vielen anderen Spitälern wie dem Spital Wetzikon und dem Universitätsspital Zürich (USZ) andauern, werden jetzt auch die Gemeinden der Goldküste zur Kasse gebeten.

Insgesamt 70 Millionen Franken werden benötigt – zwar nicht sofort in bar, dafür jedoch als Garantieleistung. Diese Summe steht für die Refinanzierung einer 50-Millionen-Anleihe, die bis Juli 2026 neu finanziert werden muss. Die derzeitige Eigenkapitalquote von über 50% ist zwar solide, doch die Liquidität zählt. Im Grunde genommen ist die Situation kritisch, da die Refinanzierung von Kapitalmarktschulden und die Finanzierung weiterer strategischer Investitionen auf der Kippe stehen.

Dazu gehören die Erneuerung der Bettenstation, eine umweltfreundliche Seewasser-Heizzentrale und die Entwicklung einer ambulanten Klinik in Meilen. Die Finanzierungskosten über 3% könnten sowohl finanzielle als auch medizinische Folgen haben.

Die Unsicherheit ist groß, begleitet von einem gewissen Fingerpointing. In einer kürzlichen Medienmitteilung wird darauf hingewiesen, dass die jüngsten Entwicklungen im Gesundheitswesen, insbesondere die Finanzkrise des Spitals Wetzikon, das Vertrauen der Anleger in den Spitalsektor stark beeinträchtigt haben. Der Druck auf Entscheidungsträger wächst.

Die Verwaltungsratspräsidentin des Spitals Männedorf zeigt sich erleichtert über den Support der Gemeinderäte aller Goldküstengemeinden, hätte aber gerne auch die Unterstützung von Zollikon und Zumikon gesehen, die sich bislang zurückhalten.

Besonders brisant ist die finanzielle Lage der Spitäler. Die verbliebenen Ressourcen scheinen kaum auszusreichen, um die Herausforderungen anzugehen. Ein Gewinn von 1,2 Millionen Franken, trotz schwieriger Umstände, wird nicht ausreichen, um für langfristige Stabilität zu sorgen.

Die Frage ist nun: Wie wird es weitergehen? Ein nächstes Referendum über die kantonale Gesundheitspolitik steht bevor. Die Bevölkerung muss entscheiden, ob sie bereit ist, mehr Geld in das Gesundheitssystem zu investieren oder ob sie sagt: „Genug ist genug.“ Bei den Wahlen 2026 und 2027 wird es um diese existenzielle Frage für die medizinische Versorgung in der Region gehen. Werden die Bürger die Stimme erheben und für die Schaffung eines soliden Gesundheitssystems eintreten?